Warum gerade diese beiden Dörfer heute im Rampenlicht stehen
Am Mittwoch wird auf der Insel gefeiert — aber nicht mit Palmenlichtern und Partybussen, sondern mit ruhigen Führungen, Fotoausstellungen und dem, was hier wirklich zählt: lokalen Geschichten. Die Gemeinden Fornalutx und Alcúdia stehen heute im Fokus, weil sie Teil des Netzwerks „Pueblos Más Bonitos“ sind. Zwei Orte, die auf völlig unterschiedliche Weise zeigen, wie mallorquinische Identität funktioniert.
Fornalutx: Das Bergdorf, das die Zeit streichelt
Fornalutx fühlt sich an wie eine Postkarte, in die jemand vor Jahrhunderten die Farben gemalt hat und seither nichts mehr verändert hat. Mit rund 700 Einwohnern (ja, wirklich so wenige) lebt der Ort vom Tourismus, den Wanderern und vom Stolz der Anwohner, ihre Naturpfade zu pflegen. Heute gibt es kostenlose Dorfspaziergänge um 10:30 und 16:00 — ideal, wenn man das Kopfsteinpflaster ohne die Mittagshitze erleben möchte.
Ein kleines Highlight: die alte Ölmühle, die jetzt als Mini-Museum funktioniert. Wer dort stehen bleibt, schaut auf bemalte Dachziegel, die man sonst nur in der Gegend von Sóller findet. Kleine Details, große Wirkung.
Alcúdia: Stadtmauern, römische Spuren und ein lebendiger Markt
Alcúdia ist das Gegenstück: ein Stück lebendige Geschichte zwischen zwei Buchten. Die Wehrmauern und Tore erzählen lauter Geschichten — vom mittelalterlichen Alltag bis zu den römischen Ruinen von Pollentia am Rand der Altstadt. Wer es mag, kann an den Ausstellungen teilnehmen, die ab 11:00 geöffnet sind; für Familien gibt es speziell kurze Rundgänge (ca. 45 Minuten), die auch Kinder spannend finden.
Und ja: der Markt (dienstags und sonntags) ist ein guter Ort, um nach dem Rundgang eine lokale Sobrasada oder ein Stück hausgemachten Käse zu probieren. Lokalstimme: „Nimm dir Zeit. Einen Kaffee. Und laufe die Mauer entlang, wenn die Sonne tiefer steht.“
Was die Auszeichnung bedeutet — und was nicht
Die Aufnahme in dieses Netzwerk bringt Aufmerksamkeit — mehr Besucher, mehr Fotos — aber auch Verantwortung. Beide Orte betonen, dass sie ihre Architektur und Natur bewahren wollen. Das ist selten nur ein formaler Titel; oft folgen Projekte zur Restaurierung alter Häuser, mehr Hinweisschilder auf Wanderwegen und kleine Ausstellungen über traditionelle Handwerke.
Wenn Sie heute hinfahren: planen Sie etwas Extrazeit ein. Parkplätze füllen sich schnell, die engen Gassen von Fornalutx sind im Herbst besonders schön, und in Alcúdia lohnt sich der abendliche Spaziergang entlang der beleuchteten Stadtmauer.
Ein persönlicher Tipp: Früh da sein, eine Flasche Wasser einpacken und die Tour mit einem Imbiss vom Markt krönen. So wird der Besuch richtig rund — und man gewinnt ein Gefühl dafür, warum diese Dörfer von vielen als kleine Schätze der Insel betrachtet werden.