Gelbe Enten auf dem Wasser — und ein Nachmittag voller Lärm und Lachen
\nWer heute gegen 12:00 Uhr an der Plaza Marina auftaucht, wird es sofort merken: hier ist etwas los. Nicht laut wie ein Konzert, eher wie die Art von Getümmel, das man beim Wochenmarkt kennt — Kinderstimmen, das Klirren von Ständen, der Duft von Paella, ein paar Hunde, die neugierig an den Beinen schnüffeln. Das Ereignis? Entenfangen. Ja, richtig gelesen: Gummi-Entchen werden von kleinen Booten ins Meer gesetzt und dann geht’s los.
\nDie Regeln sind simpel, fast albern: Wer eine Quietscheente an Land zieht, bekommt ein Los für die Tombola. Die Preise reichen von praktischen Kleinigkeiten bis zu einem Überraschungs-Gutschein, sagt eine Ordnerin vom Ajuntament Santa Margalida, die seit Jahren dabei ist. Es ist kein Wettbewerb für Profis, sondern für Familien, Feriengäste und alle, die Lust auf einen ungewöhnlichen Nachmittag haben.
\nWarum das Ganze so gut passt
\nCan Picafort lebt von solchen Momenten. Die Hafenpromenade verwandelt sich in eine kleine Bühne: ein Akkordeonist spielt zwischendurch, ein Stand verkauft Mandelkuchen, und am Wasser sitzen Leute mit Flip-Flops und schauen zu. Für Einheimische ist das Ritual fast so wichtig wie der Sommer selbst — ein bisschen Chaos, ein bisschen Tradition, viel Gelächter.
\nPraktische Hinweise: Kommt früh, bringt eine Strandtasche oder einen Korb mit. Die Ente lässt sich in flachem Wasser am besten bergen; an der Promenade gibt es Helfer, falls jemand ins Wasser rutschen sollte (keine Sorge, das passiert selten, aber die Schwimmwesten der Tretboote liegen bereit). Für die Kinder gibt es abends Feuerwerk: um Mitternacht wird der Nachthimmel über der Bucht kurz erleuchtet — und das ist der Moment, wenn die ganze Familie noch zusammenzählt, wer wie viele Enten gezogen hat.
\nIch war mittendrin, mit einem Kaffee in der Hand und einem Sonnenbrand, der später rot werden würde. Es ist einer dieser Insel-Tage, an denen nichts perfekt sein muss, aber alles stimmt. Wenn ihr heute zufällig in Can Picafort seid: bleibt, fangt eine Ente und zieht ein Los. Man gewinnt vielleicht nur eine kleine Tüte Nüsse — aber die Erinnerung daran ist unbezahlbar.