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Verwirrung um Parkanzeigen in Port de Sóller – Händler klagen über Kundenverlust

Verwirrung um Parkanzeigen in Port de Sóller – Händler klagen über Kundenverlust

17.09.2025
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Elektronische Parktafeln zeigen häufig „voll“ an, obwohl im Hafen noch freie Plätze sind. Gastronomen und Händler berichten von spürbaren Einbußen, besonders in der Nebensaison.

Fehlanzeige an den Parktafeln sorgt für leere Promenade

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In Port de Sóller läuft derzeit etwas schief, und das merken hier alle: Cafés, Souvenir-Läden und kleine Bootsbetriebe klagen, dass die Besucher ausbleiben. Grund sind die neuen elektronischen Parkanzeigen an den Zufahrten zum Hafen. Mehrfach an guten Tagen, so berichten Betroffene, leuchtet dort groß „voll“ — obwohl entlang des Passeig und am Fischereihafen noch Parklücken frei sind.

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„Die Leute drehen ab und fahren weg“

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„Samstagvormittag gegen 11:30 war die Anzeige rot — ‚voll‘. Ich hab die Leute gezählt: es waren immer noch zehn freie Plätze vor unserem Lokal,“ sagt eine Café-Betreiberin, die an der Mole arbeitet. Sie spricht leise, fast resigniert. „Die meisten Besucher sehen die Tafel, denken, es lohnt nicht, und fahren zum Portals oder nach Sóller. Uns bleiben die Tischreservierungen weg.“

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Der Ärger trifft besonders die kleinen Betriebe. Ein Händler an der Straße zum Bootsverleih beschreibt, wie Touristen statt anzuhalten lieber weiterfahren: „Man verliert Spontanbesucher. Im Sommer fällt das weniger auf, aber jetzt in der Nebensaison ist jeder Kunde wichtig.“

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Technik, Montagefehler oder schlechte Kalibrierung?

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Die Ursachen sind noch unklar. Einige Anwohner vermuten fehlerhafte Sensoren in den Einfahrten, andere glauben, dass die Anzeigen nicht richtig mit der zentralen Software kommunizieren. „Man hat das System schnell installiert, aber offenbar nicht ausreichend getestet“, meint ein pensionierter Elektriker aus dem Ort. Er hat schon einmal selbst an einer der Säulen nachgeschaut und dabei schlechte Abdichtungen gefunden — Wasser und Elektronik, keine gute Kombination.

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Stadtvertreter bestätigen, dass es Meldungen gebe, versprechen aber schnelle Abhilfe: Techniker sollen die Sensoren prüfen und die Software neu kalibrieren. Bis dahin bitten Geschäftsleute um einfache Lösungen: bessere Hinweise auf freie Parkplätze, eine manuelle Override-Funktion an den Schranken oder zumindest handschriftliche Aushänge an den Zufahrten, die auf freie Stellflächen hinweisen.

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Mehr als nur verlorene Kunden

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Es geht nicht nur um Umsatz. Auch Bootsbesitzer, Taxifahrer und ältere Stammgäste sind betroffen. Wer schwer trägt oder spät anreist, will nicht noch ein Parkdilemma ausfechten. „Meine Mutter kommt nicht mehr gerne her, wenn sie denkt, sie findet keinen Platz“, sagt eine Inhaberin eines kleinen Gästehauses. Das wirkt sich auf die Nachbarschaft aus: leere Tische, weniger Trinkgeld, weniger Leben an der Promenade.

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Einige Vorschläge aus der Gemeinde: kurzfristige Schilder, Kontrollen durch Parkwächter an Wochenenden und die Integration von Parkdaten in lokale Apps, damit Besucher in Echtzeit sehen, wo wirklich Platz ist. So könnte man das Vertrauen wiederherstellen — und vor allem die langsam zurückkehrenden Gäste.

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Was jetzt ansteht

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Die Stadtverwaltung hat angekündigt, in den nächsten Tagen mehrere Messpunkte zu überprüfen. Wenn die Ursache gefunden ist, sollen die Tafeln innerhalb weniger Tage angepasst werden. Bis dahin gilt: Wer nach Port de Sóller fährt und trotz „voll“-Anzeige bleiben will, sollte ruhig ein Stück weiterrollen — oft lohnt sich das. Und ein Tipp zum Schluss: Frag vorab im Café an, ob ein Tisch frei ist. Manchmal rettet ein kurzer Anruf den Besuchstag.