Botifarró, Brauch und Plaça-Atmosphäre
\nWenn am Wochenende die Plaça Constitució in Sant Joan nach Bratwurst und Räucherholz riecht, weiß man: Die Festa del Botifarró ist da. Samstag und Sonntag verwandelt sich das kleine Städtchen im Nordosten Mallorcas in einen Ort, an dem man hemmungslos essen, plaudern und zu mallorquinischen Klängen schunkeln darf. Ich war schon öfter dort — der Duft bleibt im Hemd, und die Stimmung auch.
\n\nWas Sie erwarten können
\nDie Stände öffnen meist gegen 11:00 Uhr, die Essensangebote reichen von traditionellen Botifarró-Portionen bis zu kleinen Tapas und lokalen Weinen. Um 13:00 Uhr füllt sich die Plaza, Familien mit Kindern, Rentner in sonnengebleichten Hüten und ein paar neugierige Touristengruppen mischen sich. Abends spielt unter anderem Tomeu Penya live — ein Typ, dessen Stimme man hier kennt, und der gern das Tempo drosselt, wenn die Sonne schon tiefer steht.
\n\nNeben dem Essen gibt es Handwerksstände, Keramik, Olivenöl aus der Gegend und manchmal eine kleine Ausstellung historischer Fleischereigeräte. Für die Kleinen: Gesichtsbemalung und ein Mini-Karussell, das öfter stolpert, als ich es zugeben würde. Eintritt? In der Regel frei. Bring ruhig etwas Bargeld mit — an manchen Essensständen geht Kartenzahlung nicht.
\n\nPraktische Tipps vom Nachbarn
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- Früh kommen: Wer vor 13:00 Uhr da ist, ergattert leichter einen Sitzplatz in der Sonne. \n
- Parken: In Saint Joan selbst ist es eng. Besser mit dem Bus oder Fahrrad anreisen; abends sind die Plätze schnell voll. \n
- Probieren: Botifarró pur, aber auch mit Brot und einem Klecks Sobrasada — erstaunlich gut. \n
Am gleichen Wochenende laufen außerdem andere lokale Firas, etwa die Fira d’Alcúdia — Marktstände, Livemusik und ein größeres Gastro-Angebot. Wer also länger bleibt, kann sich auf zwei Tage voller Probierfreude einstellen.
\n\nWarum es sich lohnt
\nWeil solche Feste genau das sind, was Mallorca außerhalb der Strände ausmacht: eine Mischung aus Tradition, Nachbarschaft und ein bisschen Trubel. Man redet mit demjenigen, von dem man die Wurst kauft, und meistens erzählt der Verkäufer eine Anekdote über die Zubereitung. Kein Hochglanz — dafür echt.
\n\nWenn Sie also an diesem Wochenende in der Nähe sind: Kommen Sie vorbei, nehmen Sie den Duft mit nach Hause und sagen Sie hi zur Plaça-Polizei, die mit einem schiefen Lächeln die Stände im Blick behält. Und ja — bringen Sie eine Jacke mit, die Abende werden schon frischer.