Nachts, leere Gassen und aufgebrochene Läden
\nIn der vergangenen Woche wurde in Palma eine junge Frau festgenommen, die nach Angaben der Polizei im Verdacht steht, in mehreren Geschäften der Innenstadt eingebrochen zu haben. Die Fälle spielten sich überwiegend nachts ab, so die Ermittler. Anwohner berichten von leisen Geräuschen und dem Metallklirren, das man in einer sonst ruhigen Straße um 03:30 Uhr besonders gut hört.
\n\nSechs Tatorte — Bars, eine Frutería und zwei Tabakläden
\nDie Ermittlungen führen die Polizei nach eigenen Angaben zu insgesamt sechs Schauplätzen: mehrere Bars in der Nähe von Santa Catalina und dem Passeig del Born, eine kleineren Obst- und Gemüseladen (Frutería) und zwei Tabakläden rund um die Carrer de Sant Miquel. In einem Fall soll innerhalb weniger Tage zweimal in dasselbe Lokal eingebrochen worden sein. Geschäftsinhaber schätzen den Schaden an Bargeld und Elektronik auf mehrere hundert bis tausend Euro — hinzu kommen die Reparaturkosten für aufgebrochene Metalltore.
\n\nWie die mutmaßliche Täterin vorging
\nDemnach arbeitete die Täterin gezielt nachts: Metallrollläden wurden aufgehebelt, anschließend Geldkassen und zum Teil Laptops oder kleine Kassensysteme mitgenommen. Ein barbesitzer, der lieber anonym bleiben will, sagte mir am Telefon: „Man hört nichts, bis plötzlich die Tür offen ist. Es ist beängstigend.“ Die Polizei nennt als Beweismittel Überwachungsaufnahmen, Fußabdrücke und Spuren an den Tatorten.
\n\nFestnahme und Ermittlungsstand
\nDie Festnahme erfolgte nach Angaben der Behörden im Rahmen einer Observation; die Frau wurde in Gewahrsam genommen und vernommen. Es handelt sich laut offiziellen Stellen um eine junge Frau Mitte 20, ihr Name wurde bisher nicht veröffentlicht. Die Ermittler prüfen nun, ob noch weitere Taten mit ihr in Verbindung stehen. Eine Vorführung beim Untersuchungsrichter und mögliche Haftfragen stehen noch aus.
\n\nReaktionen aus der Nachbarschaft
\nDie Stimmung ist eine Mischung aus Erleichterung und Anspannung. Eine Besitzerin einer kleinen Tabakhandlung am Rande der Altstadt meinte: „Gut, dass die Polizei zugeschlagen hat — aber wir brauchen mehr Licht und vielleicht neue Schlösser.“ Andere Nachbarn fordern regelmäßige Streifen und bessere Straßenbeleuchtung, besonders in den Seitenstraßen, die spät noch sehr dunkel sind.
\n\nWas Ladenbesitzer jetzt beachten sollten
\nUnabhängig vom Ausgang der Ermittlungen raten Experten zu praktischen Maßnahmen: gute Außenbeleuchtung, robuste Rollläden, einfache Kameras mit Nachtsicht und das Entfernen von leicht zugänglichen Wertsachen über Nacht. Manche Geschäftsinhaber überlegen zudem, Bargeld nur noch in kleineren Mengen vor Ort zu lagern oder es nachts sicher zu verwahren.
\n\nFür Palma bleibt die Hoffnung, dass die Festnahme weitere Taten verhindert. Solche Vorfälle hinterlassen bei Betroffenen und Anwohnern ein mulmiges Gefühl — und erinnern daran, wie schnell ein einzelner Moment die Arbeit von Jahren schädigen kann. Die Ermittlungen laufen weiter, und sobald neue Informationen vorliegen, werden die Behörden informieren.