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Flüchtlingsboot kentert vor Mallorcas Ostküste – ein Toter, mehrere Verletzte

Flüchtlingsboot kentert vor Mallorcas Ostküste – ein Toter, mehrere Verletzte

21.08.2025
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Vor Mallorcas Ostküste kenterte gestern ein Boot mit Geflüchteten. Ein Mensch starb, rund 20 wurden verletzt, drei gelten als vermisst.

Tragödie auf See: Ein Toter, mehrere Verletzte

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Gestern Nachmittag, gegen 15:30 Uhr, kenterte vor der Ostküste Mallorcas ein überfülltes Flüchtlingsboot. Ich stand zufällig auf der Mole von Cala Millor und habe gesehen, wie Rettungsboote und Fischer mit Stirnlampen losgestartet sind — die Stimmung war sofort ernst, keine Touristensonne mehr, nur noch Blaulicht und Menschlichkeit.

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Ein Mensch kam ums Leben, sagen die Einsatzkräfte vor Ort. Etwa 20 weitere Personen wurden mit teils schweren Verletzungen in Kliniken gebracht. Überlebende berichten, dass einige anderen Absprangen, drei Personen fehlen bisher und werden noch vermisst. Die See war laut Augenzeugen am Nachmittag leicht bewegt, kein Orkan, aber auch kein ruhiger Badetag.

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Wer hilft — und wie?

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Im Einsatz waren die Guardia Civil, die Policía Nacional sowie Salvamento Marítimo. Auch Freiwillige aus benachbarten Häfen und einige Boote aus der Fischergemeinde halfen beim Bergen und Versorgen der Menschen. Das Rote Kreuz war mit Decken, Wasserflaschen und Dolmetschern vor Ort; zwei Krankenwagen standen bereit, als die Verletzten an Land gebracht wurden.

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Überlebende sagten, das Boot sei bereits vorher angeschlagen gewesen und dann plötzlich gekippt. Ob technische Probleme, Überladung oder die Strömung den Ausschlag gaben, wird nun untersucht. Die Behörden haben eine Spurensicherung eingeleitet und Befragungen begonnen.

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Breitere Lage: Mehr Ankünfte in diesem Monat

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Seit Monatsbeginn sind auf den Balearen bereits mehr als 1.200 Bootsflüchtlinge angekommen. Das erhöht den Druck auf Rettungsdienste, Unterkünfte und lokale Hilfsnetzwerke. Heute trifft sich die Balearenpräsidentin mit den Inselräten, um die Lage zu besprechen und mögliche Sofortmaßnahmen zu koordinieren.

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Das Problem ist nicht neu, aber die Zahlen bleiben hoch. Viele hier auf der Insel fragen sich, wie man Leben besser schützen kann, ohne die komplexen politischen und humanitären Fragen außer Acht zu lassen.

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Was bleibt zu tun?

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Praktisch zählt jetzt jede Minute: schnellere Notfallreaktion, bessere Kommunikation an Land und auf See, und mehr Kapazitäten für die Erstversorgung der Ankommenden. Die Spuren an Bord sollen gesichert werden, Zeugen werden befragt, und Angehörige versuchen inzwischen, Informationen zu bekommen — oft per Telefon oder WhatsApp, manchmal über lokale Hilfsgruppen, die seit Jahren vernetzt sind.

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Ich hoffe, die drei Vermissten werden gefunden. Und ich hoffe, wir lernen daraus, wie wir die gefährliche Überfahrt für Menschen besser verhindern oder sicherer gestalten können. Es ist ein trauriger Tag an unserer Küste, einer, der noch lange nachklingen wird.