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Früher in den Ferien: Die Fluglinien, die Mallorca prägten

Früher in den Ferien: Die Fluglinien, die Mallorca prägten

25.08.2025
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Bevor Billigflieger das Sagen hatten, steuerten zahlreiche Ferien-Airlines Mallorca an. Eine kleine Zeitreise zu Caravelle, Tristar und Co. – mit ein paar persönlichen Anekdoten.

Als Fliegen noch Paket und Ritual war

Wer in den 60ern, 70ern oder 90ern nach Mallorca reiste, dachte selten an eine App. Man ging ins Reisebüro, blätterte im Katalog und steckte Zettel in den Ordner. Mein Onkel Werner erzählte immer von einem verregneten Mittwoch in Düsseldorf, als er Tickets für die Familie bei einer stämmigen Reiseberaterin kaufte – inklusive Hotel, Halbpension und Flug. Alles analog. Alles endgültig.

Pioniere und Propeller

Die allerersten Ferienflieger starteten mit Propellermaschinen: Vickers Viking oder Douglas DC‑4 gehörten damals zur Szene. Kleine Luftreedereien probierten sich, Flugplätze füllten sich mit Koffern und dem blechernen Geruch von Motoröl. Es war kein Massentourismus wie heute, eher ein Privileg.

Jet-Ära: Caravelle, Tristar und eine Bordbar

Mit der Caravelle begann das Jet-Zeitalter. Später kamen große Typen wie die Lockheed L‑1011 Tristar, von der man sich Geschichten über Bordservice und sogar eine Bar erzählte. Airlines wie LTU wurden zu Marken, die man mit Sommer, Sonne und Sangría verband.

Die Namen, die man noch kennt

Condor blieb, andere verschwanden: Südflug, Air Commerz, Bremenfly, Aviaction oder Hamburg Airlines – viele hatten nur eine kurze Lebensspanne. Auf den Rollfeldern sah man die Boeing 727, Airbus A300, BAC‑1‑11 oder die Douglas DC‑9, später dann A320‑Familie und die 737er. Jeder Typ brachte ein anderes Geräusch, eine andere Stimmung beim Start.

Regional prägende Gesellschaften

In Stuttgart und München waren Südflug und Bavaria präsent, aus Hamburg kamen viele Startups, in Frankfurt gründeten sich Aero Lloyd, Aero Flight oder XL Airways. Und Berlin? Wegen der Alliiertenregelungen lief vieles anders, mit ausländischen Verbindungen und speziellen Konzessionen.

Heute erinnern nur noch Fotos, Modellflugzeuge und Anekdoten an diese Zeit. Am Flughafen Palma, an einem kühlen Morgen gegen 06:30, höre ich manchmal alte Piloten über früher klagen: „Da war mehr Handwerk drin.“ Mag sein. Aber ich sitze dann mit einem Kaffee am Terminalfenster, schaue auf ankommende A320 und 737 und denke: Jede Generation hat ihren Sound.