USS Gerald R. Ford in Palma: Ein Riesenpott und ein paar Tausend zusätzliche Stimmen
\nAm Morgen des 3. Oktober 2025 war der Blick vom Passeig Marítim ungewöhnlich: Statt der üblichen Fährschiffe dominierte am Horizont ein Koloss aus Stahl. Die USS Gerald R. Ford, aktuell der größte Flugzeugträger der US-Flotte, liegt seit heute in der Bucht von Palma und wird voraussichtlich sechs Tage bleiben.
\nAlleine die Zahl wirkt: Rund 4.500 Marinesoldaten werden zeitweise auf der Insel sein. Für die Hafenpromenade heißt das mehr Busse, mehr Fußwege und — nicht zu vergessen — eine Menge Lunchpausen. Am Hafen wurden bereits Foodtrucks positioniert, und Shuttlebusse fahren unter anderem Richtung Magaluf sowie zu mehreren großen Einkaufszentren.
\nWirtschaftlicher Schub – und ein bisschen Alltag
\nBranchenkreise rechnen damit, dass die Truppe der Insel mehrere Millionen Euro in die Kassen spülen könnte. Manche Verbände sprechen von bis zu zehn Millionen Euro, ausgegeben in Restaurants, Bars, Shops und bei organisierten Ausflügen. Vor allem Gemeinden wie Palma und Calvià hoffen auf ein spürbares Umsatzplus — manche Geschäftsleute nennen Zahlen von bis zu 30 Prozent mehr Einnahmen in den kommenden Tagen.
\nIch habe heute kurz mit María, einer Inhaberin eines kleinen Café an der Plaça España, gesprochen. \"Wir bekommen Anrufe, ob wir extra früh öffnen können\", erzählt sie lachend. \"Mehr Kunden sind gut, aber man merkt direkt: mehr Verkehr, mehr Müll — und die Lieferungen müssen besser geplant werden.\"
\nProgramm für die Besatzung und Sicherheit
\nAuf dem Programm stehen neben Ausflügen auch geplante Landgänge in touristischen Zonen. Shuttlefahrten, organisierte Trips zu Sehenswürdigkeiten und Einkaufsbummel sind vorbereitet. Die Hafenverwaltung hat zusätzliche Kontrollen angekündigt; Polizei und Hafenbehörde kooperieren, um Abläufe reibungslos zu halten.
\nDer Flugzeugträger wirkt wie eine kleine Stadt auf See: Flugzeuge, Hangars, Mannschaftsunterkünfte. Für Anwohner heißt das aber nicht automatisch Ruhestörung — vieles ist an Bord und im Hafenbereich geregelt. Dennoch bleibt die Präsenz sichtbar, laut und beeindruckend.
\nGemischte Stimmung in der Nachbarschaft
\nWährend Ladenbetreiber und Restaurants optimistisch sind, gibt es auch kritische Stimmen: Anwohner beklagen zusätzliche Parkprobleme und mögliche Beeinträchtigungen des öffentlichen Raums. Eine Gruppe von Jugendlichen am Hafen meinte trocken: \"Cool zum Anschauen, aber die Straßen werden enger.\"
\nAm Ende wird es auf die Balance ankommen: Einige Tage extra Umsatz und Gäste, aber auch mehr logistische Arbeit für die Stadt. Wenn die Sonne am späten Nachmittag auf die Schiffe fällt und der Geruch von Kaffee und Diesel in der Luft hängt, merkt man: Palma ist eine Hafenstadt — und heute ein bisschen internationaler als sonst.
\nKurzfazit: Großes Schiff, viele Menschen, spürbarer wirtschaftlicher Effekt – und praktische Herausforderungen für die Tage, die die Gerald R. Ford in der Bucht verbringt. Wer in den kommenden Tagen unterwegs ist: Plant etwas mehr Zeit ein, und schaut ruhig mal an den Hafen. Es ist eine Kulisse, die man nicht alle Tage sieht.