Laternen, Mandarinen und Paella: Ein Wochenend-Plan für Santanyí, Inca, Port d’Andratx und Felanitx — mit praktischen Tipps für entspannte Ausflüge ins Inselherbsttreiben.
Wenn die Abende kühler werden: Herbstfeste überall auf der Insel
Der Herbst schleicht nicht — er lässt sich merken: klare Luft, dünne Nebelbänder in den Tälern und das leise Klirren von Geschirr in den Dorfzentren, wenn die Stände aufgebaut werden. Dieses Wochenende summt die Insel von Frühmarkt bis später Fiesta. Ich war unterwegs, habe Mandarinen gerochen, Live-Musik gehört und ein paar nützliche Hinweise für Sie gesammelt.
Santanyí: Markt, Stadtfest und ein spektakulärer Abschluss
In Santanyí mischen sich Marktgedränge und Volksfestlaune. Zwischen Oliven, Käse und handgemachten Keramiken klingt Gitarrenmusik durch die Gassen, Laternen werfen warme Flecken auf Kopfsteinpflaster und das Publikum lacht, probiert und tauscht Rezepte. Das Abend-Highlight ist der Feuerlauf an der Placeta de la Porta Murada um 22:15 Uhr — ein lautes, leicht rauchiges Spektakel. Tipp: feste Schuhe, eine Jacke für die Nacht und Ruhe bewahren, wenn der Rauch mal in die Nase zieht. Für Freunde lauter, handfester Traditionen eine sichere Wahl.
Inca: Nachhaltig feiern in der Inselmitte
In der Inselmitte setzt Inca dieses Jahr auf Umwelt und Mitmachen. Workshops, Infostände lokaler Initiativen und Aktionen für Kinder machen das Fest familienfreundlich und lehrreich. Man kann lernen, wie Kompost funktioniert, seinen eigenen Kräutersack binden oder beim Upcycling-Stand ein kleines Schatzstück retten. Wer mit Kindern kommt: früh anreisen, die Parkplätze sind begrenzt und schon vormittags füllen sich die Plätze — und vergessen Sie nicht, Wasserflaschen mitzunehmen, die Kinder sind schnell durstig.
Port d’Andratx: Fira Marinera — Meer, Musik und Handwerk
Am Kai riecht es nach gebratenem Fisch, gebrannter Mandel und gelegentlich nach Brennholz vom Grill. Die Fira Marinera ist eine gemütliche Einladung an Meerliebhaber: Paella-Stände, lokale Fischer, Bootsbauer und Handwerker, die ihre Geschichten zusammen mit einem Glas Wein erzählen. Die Portionen sind großzügig, die Gespräche direkt und die Musik meist live — perfekt für einen Sonntagsbummel bei nachmittäglichem Sonnenlicht. Für Fotografen: die Boote, die Lichtreflexe am Wasser und die Fischer, die ihre Netze flicken, bieten schöne Motive.
Felanitx: Die Paprika im Mittelpunkt
In Felanitx dreht sich alles um die rote Paprika — die «Fira del pebre bord» zeigt Anbau, Trocknung und verschiedene Zubereitungen. Es gibt Verkostungen, Gespräche mit den Bauern und ein bodenständiges Volksfest-Feeling, bei dem man leicht in ein langes Plaudern über Erntetechniken gerät. Wer gern lokal einkauft, findet hier Paprikaprodukte in allen Variationen — und vielleicht das eine oder andere Familienrezept für zu Hause.
Praktische Hinweise — so planen Sie das Wochenende entspannt
Die meisten Veranstaltungen starten vormittags und enden spätabends, doch die genauen Zeiten variieren. Bargeld ist nach wie vor nützlich — nicht jeder Stand nimmt Karten, und die altbekannten Peseten-Witze hört man zur Sicherheit noch. Anreise per Auto ist bequem, aber rechnen Sie mit Staus und knappen Parkplätzen; frühes Kommen zahlt sich aus. Öffentliche Verkehrsmittel sind eine gute Alternative, doch checken Sie unbedingt die Rückfahrpläne, wenn Sie bis spät bleiben wollen.
Ein dicker Pulli für den Abend ist ein Muss — die Temperatur fällt hier schnell, sobald die Sonne hinter den Hügeln verschwindet. Für den Feuerlauf in Santanyí: keine offenen Flip‑Flops, Abstand halten und den Anweisungen der Veranstalter folgen. Für Familien in Inca: Trinkwasser, Sonnenschutz am Vormittag und ein Plan, wo man sich bei viel Andrang trifft, sind hilfreich.
Mein Tipp zum Schluss: Santanyí für Stimmung und Spektakel, Inca für grüne Themen mit Kids, Port d’Andratx für Meeresromantik und Felanitx für regionale Küche. Die Herbstfeste sind eine Einladung, Einheimische zu treffen, Produzenten zu unterstützen und den Inselherbst in seinen Gerüchen, Klängen und kleinen Momenten zu erleben. Also: Schuhe geschnürt, Kamera oder Notizbuch bereit — und offen für Begegnungen. Die Nächte werden kühler, die Feste bleiben warm.
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