Hitzealarm auf Mallorca: Afrikanische Luft schiebt Temperaturen nach oben
Wer heute am Passeig oder am Mercat de l’Olivar unterwegs war, merkt sofort: Die Luft steht. Gegen 17 Uhr liegt über Palma ein flirrender Schimmer, Sonnencremegeruch mischt sich mit dem trockenen Wind. Grund ist eine heiße Luftmasse aus dem Süden, die auf die Insel getragen wird – zusammen mit Saharastaub, der den Himmel milchig orange färbt.
Warnstufen und Zahlen
Die staatliche Wetterbehörde hat für Dienstag eine gelbe Warnung für große Teile Mallorcas ausgegeben. In einigen Orten werden Spitzenwerte von bis zu 36–37 °C erwartet, deutlich über dem, was Ende August sonst normal ist. Für den Süden, das Inselinnere sowie den Norden gilt die erhöhte Vorsicht: Straßenbelag, Parkplätze und Barterrassen heizen sich schnell auf.
Warum das passiert
Technisch gesprochen liegt eine starke Höhenströmung vor, die warme Luft aus Afrika heraufzieht. Im Volksmund hört man hier oft „Dana“ oder einfach ein kleines Hitzefenster — beides erklärt, warum es so plötzlich und so intensiv wird. Zusätzlich bringt der aufgewirbelte Saharastaub reduzierten Kontrast, die Sonne wirkt verblasst; Sonnenuntergänge bekommen ein rötliches, leicht trübes Finish.
Was sich ab Donnerstag ändert
Die gute Nachricht: Ab Donnerstag deutet alles auf eine Abkühlung hin. Kältere Luftschichten erreichen die Insel, die Temperaturen fallen um etwa drei bis vier Grad. Allerdings bringt die Umstellung mehr Wolken und für den Nachmittag dann ein erhöhtes Risiko für Schauern und Gewitter – insbesondere in den Bergen und im Inselinneren. Der Wind dreht und kann auffrischen, von südwestlicher Richtung auf Nord drehen.
Tipps für die nächsten Tage
Ein paar praktische Hinweise aus dem Alltag: Trinkflasche immer dabei, leichte, helle Kleidung, und Stunden mit programmierten Aktivitäten nach Möglichkeit auf den Vormittag legen. Auf Märkten wie dem in Palma sieht man die Händler seit heute Morgen früher – frische Tomaten und Melonen werden schneller verkauft, weil Leute die Hitze meiden wollen.
Außerdem: Saharastaub macht manche Oberflächen schmierig, wer empfindliche Atemwege hat, sollte auf Spaziergänge verzichten oder eine Maske tragen. Und ja, die Straßenlaternen sehen derzeit abends fast filmisch aus, weil der Staub das Licht streut — nett anzusehen, aber unangenehm für Allergiker.
Kurzfristige Warnungen möglich
Die Wetterdienste behalten die Lage im Auge und geben Warnungen in der Regel bis 72 Stunden im Voraus heraus. Sollte sich die Gewitterlage verstärken, werden die Vorwarnungen angepasst. Für Urlauber heißt das: flexibel bleiben, Tagespläne nicht zu starr machen und lokale Meldungen verfolgen.
Zusammengefasst: Es wird noch einmal heiß, staubig und fordernd — aber die Hitze ist nicht von Dauer. Ab Mitte der Woche dürfte das Thermometer wieder ein wenig menschlicher werden. Wer jetzt auf Mallorca ist: genug trinken, Schatten suchen und das nächste kühle Café ansteuern.