Starker Regen verwandelt Straßen in Flüsse
\nGestern Abend wurde Ibiza von einem heftigen Unwetter erwischt. Innerhalb von rund zwei Stunden prasselten an manchen Stellen bis zu 200 Liter pro Quadratmeter herunter – eine Menge, die man hier selten sieht. Besonders heftig traf es Ibiza-Stadt: In der Altstadt und entlang der Hafenbereiche lief das Wasser die Gassen hinunter, Garagen und Ladenlokale wurden überspült, und mehrere Autos blieben im Wasser stecken.
\n\nNotfallwarnung, rote Stufe und schnelle Einsätze
\nAm Nachmittag wurde die höchste Warnstufe ausgerufen, viele Bewohner bekamen die Warnmeldungen auf ihr Handy. Die Bilder von überfluteten Straßenzügen und vollgelaufenen Kellern gingen schnell durch die Nachbarschaften. Die nationale Militär-Einheit UME wurde alarmiert und schickte Fahrzeuge sowie hunderte Einsatzkräfte auf die Insel, um bei Aufräum- und Rettungsarbeiten zu helfen. Auch städtische Einsatzkräfte waren rund um die Uhr unterwegs.
\n\nIch war heute Morgen kurz in der Nähe von Vara de Rey: Der Asphalt riecht noch nach nassem Staub, und an manchen Ecken zieht man Gummistiefel Touristenstiefel vor. In einer Seitenstraße stand ein kleiner Supermarkt bis zur Ladentheke im Wasser – die Besitzerin wischte mit einem alten Handtuch und sagte, dass sie so etwas in den letzten zehn Jahren nicht erlebt habe.
\n\nFolgen für Schulen und den Alltag
\nWeil viele Zugänge blockiert und Straßen unpassierbar sind, blieben zahlreiche Schulen heute geschlossen. Eltern wurden gebeten, die Kinder zu Hause zu behalten, bis die Sicherheitslage geklärt ist. Einige Buslinien fuhren nur eingeschränkt oder gar nicht. In mehreren Wohngebieten gibt es weiterhin Probleme mit überschwemmten Kellern und Stromausfällen, die von den Versorgungsfirmen vor Ort nach und nach behoben werden.
\n\nBesonders betroffen scheinen Tiefgaragen und Gewerbe entlang tiefer gelegener Straßen zu sein. Ein Fitnessstudio an der Küste musste evakuiert werden, nachdem das Wasser über die Eingangsstufen schoss. Die Besitzer:innen beschreiben große Schäden an Technik und Einrichtung.
\n\nWie es jetzt weitergeht
\nDie Aufräumarbeiten dauern an. Die UME und lokale Behörden koordinieren Pump- und Räumarbeiten, außerdem wird der Zustand von Brücken und Straßen überprüft. Die Meteorologen warnen, dass zwar keine gleich starke neue Niederschlagswelle angekündigt ist, lokale Schauer aber noch für nasse Stunden sorgen können. Wer in den nächsten Tagen unterwegs ist, sollte besonders vorsichtig fahren und aktuelle Warnmeldungen im Blick behalten.
\n\nEin Tipp aus der Nachbarschaft: Dokumentieren Sie Schäden mit Fotos für Versicherungen und versuchen Sie, betroffene Bereiche möglichst trocken zu halten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Und ja, ein paar alte Eimer und Planen sind heute nützlicher als man denkt.
\n\nWir halten Sie am Laufenden, sobald es neue Informationen zu Sperrungen, Schäden oder Hilfsangeboten gibt.