Viele Häuser standen unter Wasser, Bürgermeister fordert schnelle Hilfe
\nAm Dienstag hat es auf Ibiza wie aus Kübeln geschüttet: Messstellen registrierten bis zu 254 Liter pro Quadratmeter an einem Tag. Das ist mehr als die Hälfte des üblichen Jahresniederschlags auf der Insel – und das Gefühl war, als hätte der Sommer plötzlich beschlossen, alles zurückzufordern.
\nKeine Verletzten, aber viel Schaden
\nGlück im Unglück: Menschen wurden nach aktuellem Stand nicht schwer verletzt. Aber das Ausmaß der Schäden ist dennoch groß. Keller und Erdgeschoße standen in Ortschaften wie Eivissa und Cala de Bou unter Wasser. Anwohner berichten von schmutzigem Wasser in den Straßen, aufgehäuften Möbeln auf Gehwegen und Autos, die vorsichtig durch flache Seen manövrier(t)en.
\nDie Zufahrt zum Flughafen war zeitweise betroffen; Notdienste sperrten Abschnitte ab und richteten provisorische Umleitungen ein. Auch auf Landstraßen gab es Erdrutsche und überspülte Abschnitte, einzelne Gewerbebetriebe können vorerst nicht öffnen.
\nBehörden und Militär im Einsatz
\nFeuerwehr, Polizei, freiwillige Helfer und sogar Einheiten des Militärs sind seit den Morgenstunden im Einsatz. Teams pumpen Wasser aus Wohnungen, verteilen Sandsäcke und räumen Schlamm von Verkehrswegen. In einem kleinen Hafen halfen Fischer dabei, Boote vor weiteren Schäden zu sichern – ein Bild, das man so schnell nicht vergisst.
\nDer Bürgermeister Rafa Triguero hat die Zentralregierung in Madrid aufgefordert, Ibiza als Katastrophengebiet anzuerkennen. Damit könnten Hilfsgelder und weitere Soforthilfen schneller und unbürokratischer bereitgestellt werden. Die Balearenregierung hat den Antrag unterstützt und die Koordination der Aufräumarbeiten verstärkt.
\nWie geht es weiter?
\nDie nächsten Tage bleiben kritisch: Meteorologen warnen vor weiteren Schauern, wenn auch nicht in der Menge von Dienstag. Für viele Haushalte und Betriebe beginnt jetzt die mühsame Arbeit: dokumentieren, aufräumen, abschätzen, was ersetzt werden muss. Freiwillige Angebote und Nachbarschaftshilfe sind vielerorts schon aktiv – ein bisschen Insel-Zusammenhalt, der sich bewährt.
\nWenn Sie betroffen sind: Kontaktieren Sie lokale Notfalldienste und dokumentieren Sie Schäden für mögliche Förderanträge. Bleiben Sie vorsichtig bei noch nassen Straßen und vermeiden Sie abgesperrte Bereiche.