Ein Riese auf dem Wasser: Die „Yasmine of the Sea" vor Palma
Gestern Abend haben einige von uns am Passeig Marítim kurz innegehalten: eine glänzende, lange Yacht lag im Hafen, so groß, dass Spaziergänger mit Eis in der Hand sie erst auf den zweiten Blick bemerkten. Wer hier öfter ist, kennt die üblichen Verdächtigen – diese Maschine stach trotzdem heraus.
Was man sofort sieht (und was nicht)
Die „Yasmine of the Sea“ misst rund 79 Meter und wird auf einen Wert von etwa 100 Millionen Euro geschätzt. Optisch verbindet sie Stahlrumpf mit einem Aufbau aus Aluminium: schlanke Linien, modernes Design, kein unnötiger Schnickschnack. An Bord sollen Platz für 24 Gäste und rund 33 Besatzungsmitglieder sein. Für Mallorcas Flotte ist das schon ordentlich.
Komfort und Maschine
Wer auf Details steht: Es gibt offenbar eine Master-Suite, zusätzlich mehrere VIP-Kabinen und mehrere Gästekabinen – alle mit eigenem Bad. Unter dem Deck arbeitet eine Kombination aus zwei MTU-Dieselmotoren mit zusammen etwa 8160 PS. Die Zahlen sprechen für sich: Höchstgeschwindigkeit rund 23,5 Knoten, Reisegeschwindigkeit knapp 20 Knoten. Also kein Frachter, eher eine flinke, luxuriöse Plattform fürs Meer.
Wem gehört das Schiff?
Als registrierter Eigentümer wird ein Mitglied der katarischen Herrscherfamilie genannt: Scheich Abdullah bin Khalifa Al Thani. Er ist Jahrgang 1958 und war lange in politischen Ämtern seines Landes aktiv. Für Yachtinteressierte interessant: Es existiert eine sehr ähnliche Schwesteryacht mit dem Namen „Constellation“, beide aus den Niederlanden stammend; gebaut von einer Werft, die für anspruchsvolle Einzelanfertigungen bekannt ist.
Wie reagiert Palma?
Am Kai hörte man die üblichen Kommentare: Bewunderung, ein leises Kopfschütteln wegen der Größenordnung, und Fragen nach dem Parkplatz für so ein Gefährt. Die Hafenarbeiter, die wir kurz sprachen, zuckten mit den Schultern – für sie ist so etwas mittlerweile Routine, aber Touristen bleiben hängen und fotografieren. Es ist August, es ist warm, und eine solche Yacht verändert für einen Moment die Perspektive auf unseren sonst so vertrauten Hafen.
Wer also heute am Hafen entlang läuft: Augen offen halten. Solche Schiffe kommen, liegen ein paar Tage, und sind dann wieder weg – aber sie sorgen stets für Gesprächsstoff bei Cafébesuchern, Anglern und allen, die gern aufs Meer schauen.