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Noch keine Kameras auf der Ma-10: Wann endet das Warten in der Tramuntana?

Noch keine Kameras auf der Ma-10: Wann endet das Warten in der Tramuntana?

05.10.2025
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Eigentlich längst beschlossen: 32 Verkehrskameras für die Ma-10. Trotzdem passiert seit Monaten kaum etwas. Anwohner bleiben genervt, Behörden nennen Formalitäten.

Projekt kommt nicht in Fahrt – Anwohner warten weiter

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Wenn man frühmorgens die Ma-10 in Richtung Mirador de ses Barques fährt, hört man schnell, worum es geht: Motorengebrüll, gelegentliche Reifenquietschen und die normale Unruhe einer Gebirgsstraße, die zu schön ist, um sie langsam zu genießen. Geplant war eine einfache Lösung: 32 Verkehrskameras entlang der problematischen Abschnitte sollen für mehr Sicherheit sorgen. Bislang ist daraus aber nur Papiersalat geworden.

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Was bisher passiert ist

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Der Consell hat nach eigenen Angaben ein EU-zugelassenes Kameramodell mit der spanischen Verkehrsbehörde DGT abgestimmt. Kostenpunkt: rund 1,2 Millionen Euro. Die Standorte sollen schwerpunktmäßig an bekannten Gefahrenstellen stehen – darunter der Mirador de ses Barques. Doch seit der ersten Ankündigung im März letzten Jahres hat das Vorhaben kaum Fahrt aufgenommen. Vergabeverfahren, Genehmigungen, Abstimmungen – die üblichen Verwaltungsbremsen eben.

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Wer hier wohnt oder öfter hochfährt, merkt das. „Man hat uns Dinge versprochen, aber auf der Straße ändert sich kaum etwas“, sagt eine Anwohnerin aus Deià, die lieber nicht namentlich genannt werden möchte. Sie spricht von nächtlichen Motorradtreffen, aufgerissenen Auspuffanlagen und Autos, die den Berg als Rennstrecke missbrauchen. Das Thema Lärm ist längst nicht nur ein Komfortproblem – für viele sind es Sicherheitsfragen.

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Was die Behörden sagen

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Aus dem Verwaltungsapparat heißt es, die Technikfrage sei geklärt, die Ausschreibung folge „in Kürze“. Solche Formulierungen haben auf der Insel inzwischen einen eigenen Klang: sie beruhigen ein wenig, schieben das Problem aber gleichzeitig in die Zukunft. Formalitäten, Prüfungen und Budgetfreigaben werden genannt – und immer wieder die Hoffnung, dass die Installation der Geräte die Situation entspannen wird.

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Praktisch bedeutet das für Besucher: schönere Aussichten, aber nicht unbedingt ruhigere Straßen. Für Bewohner heißt es, weiter aufzupassen, Lärm zu dokumentieren und Druck zu machen. Bürgerinitiativen und örtliche Politiker fordern Tempo bei der Vergabe – nicht nur, weil die Kameras helfen könnten, Raser zu überführen, sondern auch, weil klare Regeln und Kontrollen ein Stück Lebensqualität zurückbringen würden.

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Kurzfristige Lösungen fehlen

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Zwischenzeitlich bringen temporäre Blitzer oder stärkere Präsenz der Guardia Civil Entlastung, sind aber keine dauerhafte Antwort. Manche Einheimische wünschen sich schlicht mehr Präsenz der Polizei in den Abendstunden, andere hoffen, dass die angekündigten Kameras die nötige Abschreckung schaffen. Bis es so weit ist, bleibt die Ma-10 ein Stück Insel, das viele lieben – und einige fürchten.

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Wer am Wochenende plant, die Tramuntana zu besuchen: Augen auf, Tempo drosseln und Rücksicht nehmen. Und für alle, die hier leben: Weiter nachfragen. Man gewöhnt sich an vieles, aber nicht an den Lärm vor der Haustür.