Plötzlicher Kollaps auf dem Bulevar: Erste Hilfe am Strandort
Es war einer dieser klaren Vormittage, an denen Geschäftsleute ihren Kaffee vor 11 Uhr holen und Rentner gemütlich die Auslagen inspizieren. Gegen 10:30 Uhr sackte ein Mann, schätzungsweise um die 60, auf dem Bulevar de Peguera ohne Vorwarnung zusammen. Passanten hörten ein dumpfes Aufschlagen, jemand rief sofort den Notruf 112.
Rettungsschwimmer zuerst am Ort, dann Polizei und Guardia Civil
Die nächsten Minuten fühlten sich wie eine Ewigkeit an. Rettungsschwimmer vom nahegelegenen Palmira-Strand waren innerhalb kürzester Zeit zur Stelle – sie hatten gerade obligatorische Kontrollgänge beendet. Eine Frau, die eine Einkaufstüte trug, berichtete später, sie habe gesehen, wie die Helfer mit Herz-Druck-Massagen begannen, während ein junger Tourist mit dem Handy den Rettungsleitstellen-Mitarbeiter sprach.
Nur Minuten später trafen Beamte der Lokalpolizei von Calvià und die Guardia Civil ein. Freiwillige des Zivilschutzes halfen, Teile der Flaniermeile kurz abzusperren, damit die Lebensretter ungestört arbeiten konnten. Nach Angaben von Augenzeugen hatte der Mann zunächst keinen spürbaren Puls – die Helfer führten deshalb längere Wiederbelebungsmaßnahmen durch.
Stabilisierung und Transfer nach Palma
Die Reanimation zeigte Wirkung: Die Einsatzkräfte meldeten schließlich eine Stabilisierung. Der Mann wurde in einen Rettungswagen gelegt und nach Palma transportiert – Ziel: Krankenhaus Son Espases, die größte Notfallklinik der Insel. Polizeiangaben zufolge war der Urlauber allein in einem Hotel in Peguera untergebracht. Angehörige? Das wurde vor Ort nicht bestätigt.
Ein Sanitäter, den ich am Rande sprechen konnte, sagte trocken: „Man merkt erst, wie wertvoll die einfache Ausbildung in Erster Hilfe ist.“ Und ja, gerade an Touristenorten zahlt sich das aus – ob Rettungsschwimmer, Restaurantpersonal oder Gäste miteinander helfen, kann entscheidend sein.
Kein Einzelfall in den letzten Tagen
Interessant (oder beunruhigend) ist: Vor einer Woche gab es auf der Insel einen ähnlichen Vorfall in Port d’Andratx, bei dem ein 80-jähriger deutscher Urlauber einen Herzinfarkt erlitt und ebenfalls reanimiert werden musste. Ob hier ein Zusammenhang besteht, ist unklar – eher ein Hinweis darauf, dass solche medizinischen Notfälle nicht ungewöhnlich sind, wenn viele ältere Gäste unterwegs sind.
Für Peguera selbst heißt das: Die Präsenz von Rettungsschwimmern und gut geschulten Ersthelfern bleibt wichtig. Wer hier unterwegs ist, sollte zumindest wissen, wo die nächsten Defibrillatoren hängen und wie man die 112 erreicht. Kleiner, leicht zu merkender Tipp: Laut Zeugen hilft ein klares, lautes „Haben Sie einen Puls?“ oft, Panik zu vermeiden und Helfer zu koordinieren.
Wir wünschen dem Mann gute Besserung – und danken den Menschen, die diese Woche ohne Zögern geholfen haben.