Die Ozonwerte auf den Balearen sind 2025 deutlich gestiegen. Hitze, starke Sonne und Verkehr sorgen für schlechtere Luft — Menorca trifft es am stärksten.
Mehr Ozon, schlechtere Luft: Ein Sommer mit Folgen
\nWer dieses Jahr durch Palma spaziert ist, hat es vielleicht schon gemerkt: die Luft hängt anders, der Himmel ist klar, aber die Luft wirkt schwerer. Eine Umweltorganisation hat jetzt bestätigt, was viele vor Ort spüren — die Ozonbelastung auf den Balearen ist 2025 deutlich angestiegen und erreicht Werte, die man zuletzt 2018 gesehen hat.
\nHitze, Sonne und Stau — die übliche Mischung
\nDie Erklärung klingt banal: zu viel Sonne und zu hohe Temperaturen während mehrerer Hitzewellen. Foto-Alarm auf der Promenade, volle Terrassen, kaum ein Lüftchen — genau dann bildet sich bodennahes Ozon besonders leicht. Dazu kommt das Verkehrsaufkommen: an der Vía de Cintura in Palma oder auf der PM-12 Richtung Flughafen staut es sich gerne, gerade zur Rushhour. Die Abgase liefern die Vorstufen, die Sonne macht dann den Rest.
\nRegional unterschiedlich: Während in Palma und auf Ibiza die Luftwerte stellenweise besser geworden sind, leidet Menorca deutlich mehr. In Orten wie Maó und Es Mercadal stiegen die Messwerte an mehreren Tagen über empfohlene Richtwerte — das spürt man, wenn einem beim Laufen kurz die Luft ausgeht oder die Augen tränen.
\nWer sollte jetzt aufpassen?
\nBesonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Atemwegserkrankungen. Ärzte raten, körperliche Anstrengung in die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu verlegen und mittags nicht joggen zu gehen, wenn die Sonne brennt. Die Behörden mahnen zu Vorsicht an Tagen mit hoher Ozonbelastung und empfehlen, Fenster an heißen Nachmittagen geschlossen zu halten, soweit möglich.
\nEin Nachbar hier in Palma sagte neulich: „Am Strand hat man Sonne satt, aber mein Enkel hustet mehr als sonst.“ Solche kleinen Alltagsszenen zeigen, dass Luftqualität kein abstraktes Thema ist — sie ist direkt spürbar im täglichen Leben.
\nWas könnte helfen?
\nLangfristig reden Expertinnen und Experten über weniger Auto, mehr Busse und elektrische Flotten für Taxis und Lieferverkehr. Kurzfristig helfen Informationskampagnen: Tageswarnungen, praktische Tipps für Sport und Schulaktivitäten, und mehr Messstationen, damit die Bevölkerung früher Bescheid weiß. Das Problem ist nicht nur meteorologisch — es ist auch ein Verkehrsthema.
\nUnd ja: der Herbst ist noch nicht vorbei. Wenn die Sonne im nächsten Jahr wieder stärker scheint und die Temperaturen steigen, sollten wir vorbereitet sein. Kleine Maßnahmen im Alltag — weniger Kurzfahrten, vermehrt Fahrrad oder Bus — würden schon etwas bewirken. Ob das reicht? Vermutlich nicht allein. Aber es ist ein Anfang, und darauf kommt es an, wenn man an die Luft denkt, die unsere Kinder atmen müssen.
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