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Anwohner protestieren in Son Bonet gegen geplanten Solarpark

Anwohner protestieren in Son Bonet gegen geplanten Solarpark

29.09.2025
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Etwa 200 Menschen versammelten sich am Kleinflughafen Son Bonet, um gegen ein geplantes Solarprojekt des Flughafenbetreibers zu protestieren und stattdessen mehr Grünflächen zu fordern.

Widerstand in Son Bonet: \"Kein Solarfeld auf öffentlichem Land\"

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Am frühen Samstagnachmittag, gegen 16:30 Uhr, sammelten sich rund 200 Anwohnerinnen und Anwohner in Son Bonet, direkt am kleinen Flughafen zwischen Palma und Marratxí. Transparente wie „Stadtwald statt Panels“ und handgemalte Schilder prägten die Szene. Viele trugen Flip‑Flops, einige hatten Hunde dabei, und es roch nach frisch gebrühtem Kaffee von einem Stand an der Ecke.

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Stadtplan gegen Pläne des Betreibers

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Die Menschen vor Ort berufen sich auf den städtischen Flächennutzungsplan, der die betreffende Parzelle als öffentlichen Raum ausweist. Genau hier will der Flughafenbetreiber nach Angaben der Protestierenden eine Solaranlage errichten. Die Stimmung war entschlossen, aber nicht aggressiv: Redner wechselten sich mit lokalen Gemeinderätinnen ab, und zwischendurch gab es immer wieder Applaus.

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„Wir wollen keinen Industriepark mitten in der Stadt“, sagte eine Anwohnerin, die seit 20 Jahren in der Nachbarschaft wohnt. „Ein mediterraner Stadtwald wäre für Kinder, alte Leute und die Artenvielfalt viel nützlicher.“ Solche Forderungen standen im Mittelpunkt der Kundgebung.

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Politik mischt sich ein

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Der Bürgermeister von Marratxí, Jaume Llompart, erschien kurz und stellte sich demonstrativ hinter die Versammlung. Er betonte, dass alle Fraktionen im Gemeinderat sich vor den letzten Wahlen verpflichtet hätten, dieses Gebiet als öffentliches Grün zu erhalten. Damit hat die Protestbewegung eine prominente Unterstützung – zumindest verbal.

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Auf der anderen Seite argumentieren Befürworter von Solaranlagen meist mit Klima- und Energiespargründen. Bei der Kundgebung aber dominierten praktische Bedenken: Verkehrsaufkommen, Zugänglichkeit und der Verlust eines offenen Erholungsraums für die Nachbarschaft.

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Was jetzt passiert

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Die Anwohner fordern eine klare schriftliche Zusage aus dem Rathaus: keine Umwidmung der Fläche. Gleichzeitig kündigten sie an, weiter Druck zu machen — mit Petitionen, Informationsständen und weiteren Aktionen in den kommenden Wochen. Ein formelles Genehmigungsverfahren für den Solarpark ist nach Angaben von Teilnehmern noch nicht abgeschlossen.

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Wer an diesem Nachmittag durch Son Bonet ging, hörte vor allem Stimmen, die nach Lösungen suchten, nicht nach Konfrontation: Bäume, Schattenplätze, ein Stück Stadt, das atmen kann. Ob daraus ein mediterraner Stadtwald wird oder doch Solarzellen installiert werden, entscheidet sich wohl bald an Verhandlungstischen, nicht auf der Wiese.

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Hinweis: Die Zahlenangaben beruhen auf Augenzeugenberichten der Kundgebung vor Ort; offizielle Stellungnahmen des Flughafens standen zum Zeitpunkt der Versammlung noch aus.