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Sóller droht die Wasserknappheit: Reserven reichen nur noch für zehn Tage

Sóller droht die Wasserknappheit: Reserven reichen nur noch für zehn Tage

02.09.2025
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In Sóller sind die städtischen Wasserreserven so weit geschrumpft, dass sie nur noch rund zehn Tage Versorgung sicherstellen können. Schon jetzt gelten strenge Beschränkungen – und es könnte bald noch härter kommen.

Engpass in Sóller: Nur noch Reserven für etwa zehn Tage

Am Morgen wirkte die Plaça um die Markthalle ungewöhnlich ruhig. Händler füllten ihre Trinkflaschen sparsamer, Nachbarn sprachen leise auf der Parkbank. Kein Wunder: Bürgermeister Miquel Nadal hat öffentlich eingeräumt, dass die lokalen Wasservorräte nur noch für etwa zehn Tage ausreichen dürften, wenn sich nichts ändert.

Schon jetzt gelten Verbote und Empfehlungen

Die Stadtverwaltung hat sofort reagiert. Schwimmbecken dürfen nicht mehr neu befüllt werden, Gartenbewässerung ist untersagt und Fahrzeuge – ob Autos oder Boote – sollen vorerst nicht mehr auf öffentlichen Flächen gewaschen werden. Auf Passeig de sa Platja und rund um den Hafen sind bereits Hinweisschilder aufgestellt worden. Man spürt in den Straßen, dass die Lage ernst ist: Cafés reduzieren die Außengießkannen, Hotels kontrollieren die Duschzeiten.

Warum die Lage so schnell kritisch wurde

Die langen, heißen Sommerwochen haben in diesem Jahr stärker zugesetzt als gewohnt. Niederschlag ist in den nächsten Tagen nicht in Sicht, die Reserven in den lokalen Auffangbecken und Leitungsnetzen sind deutlich gesunken. Die Behörden prüfen nun rationelle Maßnahmen: Priorisiert würden Krankenhäuser, Schulen und Trinkwasseranschlüsse. Kürzungen in der Versorgung für andere Bereiche drohen ab nächster Woche, sagte Nadal.

Die Stimmung im Tal ist angespannt. Landwirtin Maria aus dem Sóller-Tal, die jeden Morgen um fünf Uhr die Felder kontrolliert, sagte: „Wir müssen umdenken – aber Wasser ist Leben. Wenn die Bewässerung wegfällt, sind Ernten in Gefahr.“

Was Anwohner jetzt tun können

Ein paar praktische Dinge helfen sofort: kürzere Duschen, Waschmaschine nur bei voller Beladung, Regenwasser für Pflanzen sammeln (sofern erlaubt) und den Geschirrspüler ökonomisch nutzen. Die Stadt verteilt Informationsblätter und hat eine Hotline freigeschaltet, um Fragen zu beantworten und Härtefälle zu melden.

Obwohl die Lage angespannt ist, erinnerten Lokalpolitiker heute daran, dass gemeinsames Sparen helfen kann, die schlimmsten Schnittmaßnahmen zu vermeiden. In den kleinen Bars an der Plaça de la Constitución tauschte man am Abend Rezepte für wassersparende Haushaltstricks aus – ein kleines Anzeichen dafür, dass die Gemeinschaft zusammenhält, auch wenn die Wasserkontozähler ticken.

Wir bleiben dran und berichten, sobald es neue Informationen zu möglichen Wasserrationierungen oder Hilfsmaßnahmen gibt. Bis dahin: Wasser sparen, nachfragen, nicht panisch werden.