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Als der Tapas-Zug durch Sa Cabaneta tuckerte: Ein Abend voller Geschmack und Geduld

Als der Tapas-Zug durch Sa Cabaneta tuckerte: Ein Abend voller Geschmack und Geduld

23.08.2025
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Die kleine Bimmelbahn sollte die Gäste gemütlich von Bar zu Bar bringen — am Ende wurde viel gelaufen, gelacht und trotzdem gut gegessen.

Tapas, Zug und Warteschlangen — so war der Abend

An einem milden Augustabend gegen 19:30 zog ein nicht ganz so großer, aber sehr entschlossener Bimmelzug durch Sa Cabaneta. Die Idee war simpel: acht Lokale, ein Ticket und gemütlich von Station zu Station tuckern. In der Praxis standen viele von uns erst einmal in einer langen Schlange vor dem Restaurant Variat auf der Ecke Carrer Major, während die kleine Bahn nur rund 50 Sitzplätze hatte. Kurz gesagt: Die Rechnung stimmte nicht, aber die Stimmung hielt.

Kleine Pannen, große Laune

Rund 200 Leute warteten, manche sagten es seien sogar mehr — da gehen die Meinungen auseinander, wie immer in Dörfern, wenn etwas los ist. Wer nicht in den Zug passte, machte sich zu Fuß auf den Weg. Ich lief mit ein paar Nachbarn an Olivenbäumen vorbei zur nächsten Station, dem Lokal No 2, und hörte Leute lachen, schimpfen und Pläne schmieden, wo man nachher noch hinspaziert.

Was auf den Tellern landete

Die Küchen gaben alles. Bei Andrés im Variat standen Kroketten auf dem Tresen, gefüllt mit Huhn oder Gemüse, hübsch gestapelt als Pintxos auf kleinen Baguettescheiben mit einem Holzspieß dazu. Ensaladilla Rusa wurde in kleinen Schälchen gereicht, dazu Patatas Bravas mit einer scharfen Tomatensoße und cremiger Aioli — genau das, was man an so einem Abend braucht. Ein echter Hit waren die Gambas a la Gabardina, in einem goldenen Safranbierteig, frisch frittiert und noch warm. Manche Gäste verglichen sie scherzhaft mit einer kleinen Regenjacke für die Gambas. Ich hab' gelacht, vergesse aber nie, wie die Kruste knusperte.

Nicht alles lief perfekt — und das war okay

Die Nachfrage war größer als erwartet. An einigen Ständen gab es nur noch Reste, an anderen wurde nachgelegt. Keiner ging wirklich hungrig nach Hause: Es fanden sich immer ein Teller mit Wurst, ein Spieß mit Oliven oder eine Portion Fisch. Die Stimmung blieb heiter, Gespräche mit Fremden wurden schnell vertrauter, und die Hitze des Abends machte einen kühlen Weißwein doppelt schön.

Am Ende war der Tapas-Zug vielleicht eher symbolisch: Ein Beweggrund, das Dorf zu durchstreifen, die Nachbarschaft wiederzusehen und neue Kleinigkeiten zu probieren. Diese Art von Abenden zeigt, dass es nicht immer alles perfekt laufen muss — solange die Zutaten stimmen und jemand lacht.

Werbungsmoment kurz, aber ehrlich: Wenn ihr das nächste Mal in Sa Cabaneta seid, plant Zeit ein, nehmt feste Schuhe und bringt Geduld mit. Und besucht Andrés — er freut sich.