Fahrer berichten von gefährlichen Mängeln an Uber-Autos
An einem heißen Morgen auf der Passeig Mallorca spricht man leise, aber bestimmt. Im Schatten einer Zitrone sitzen mehrere Fahrer zusammen und tauschen Geschichten aus, die ordentlich Alarm schlagen: Reifen, die mitten auf der Fahrt platzen; Bremsen, die sich schwach anfühlen; und ein Airbag, der bei einem Unfall nicht ausgelöst hat. So berichtet Mustafa Rami, Vorsitzender einer Fahrergemeinschaft in Palma, die seit Wochen Druck macht.
Fehlende Kontrollen und Arbeitsdruck
Die Flotte auf der Insel umfasst rund hundert Fahrzeuge, sagen die Fahrer. Meist Modelle, die man als solide kennt, aber offenbar schlecht gewartet werden. "Manchmal höre ich ein Metallklirren, das mir das Abendessen im Hals stecken lässt", erzählt ein Fahrer, der lieber anonym bleiben möchte. Zu den Problemen kommen lange Schichten: Viele berichten von zwölf- bis vierzehnstündigen Diensten mit zu wenigen Pausen — was die Situation noch gefährlicher macht.
Mindestens einer der Fahrer hat zuletzt eine Panne auf einer Landstraße erlebt, das Getriebe gab den Dienst auf. Ein anderes Mal blieb ein Wagen mit qualmendem Motor an der Avinguda Argentina stehen; zum Glück war es früh und die Straße nicht voll. Solche Fälle seien keine Einzelfälle mehr, sagen die Betroffenen.
Beschwerde bei der Aufsicht, keine Reaktion des Betreibers
Die Gruppe hat eine Sammelbeschwerde bei der Arbeitsaufsicht eingereicht. "Wir wollen keine Sonderbehandlung, nur sichere Fahrzeuge und menschenwürdige Arbeitszeiten", sagt Rami. Bislang hat die Unternehmensseite auf Anfragen nichts Konkretes geantwortet — nur das übliche Schweigen, das man kennt, wenn Ärger droht.
Innerhalb der Fahrerszene kursieren Screenshots aus WhatsApp-Gruppen: Werkstattrechnungen, Fotos von abgefahrenen Reifen, Hinweise auf fehlende TÜV-Papiere. Solche Belege hat offenbar auch die Gewerkschaft in anderen Städten gefunden: In Madrid und Bilbao beklagten Fahrer ähnliche Zustände — dort sei die Lage teils noch dramatischer.
Was jetzt passieren sollte
Aus Sicht der Betroffenen braucht es drei Dinge: strengere technische Kontrollen, kürzere Schichten mit klaren Pausenregelungen und transparentere Wartungspläne seitens der Betreiber. Bewohner, die regelmäßig auf Fahrdienste angewiesen sind, hören die Geschichten und werden nervös. Eine Frau in Portixol sagte gestern: "Ich steige ungern ein, wenn das Auto komisch klingt." Verständlich.
Die Behörden prüfen nun die eingegangenen Beschwerden. Bis eine klare Antwort und sichtbare Maßnahmen kommen, bleibt das Vertrauen auf der Strecke — und manche Fahrer überlegen leise, ob sie sich nicht nach anderen Jobs umsehen. Die Straßen von Palma sind voll mit Autos, aber nicht alle sind fit für die Fahrt.