Uber-Fahrer auf Mallorca warnen: Autos in schlechtem Zustand
\nFrüh am Morgen, wenn die Straßen in Palma noch feucht sind und die Baustellenlampen blinken, steigen Kunden in Wagen, denen man auf den ersten Blick nichts ansieht. Doch hinter dem Lenkrad berichten einige Uber-Fahrer von ernsthaften Mängeln: stark abgefahrene Reifen, Bremsen, die unregelmäßig reagieren, und sogar Airbags, die angeblich nicht ausgelöst haben sollen. Das klingt nach einer Situation, die keiner von uns braucht – weder Fahrgäste noch Fahrer.
\n\nKonkrete Probleme, konkrete Ängste
\nMehrere Kolleginnen und Kollegen haben Fotos geschickt: Reifen mit kaum noch Profil, Kontrollleuchten, die dauerhaft brennen, und rostige Bremsleitungen. Ein Fahrer, der seit Jahren zwischen Portixol und der Playa de Palma pendelt, beschreibt, wie er auf der Avinguda de Gabriel Roca das Gefühl hatte, die Bremse brauche deutlich mehr Weg. \"Ich habe Angst, dass irgendwann etwas Schlimmes passiert\", sagt er leise. Solche Aussagen wiederholen sich seit Monaten, heißt es vom Betriebsrat.
\n\nWer trägt die Verantwortung?
\nGewerkschaften und Betriebsrat machen einen Führungswechsel in der Firma für die Nachlässigkeiten verantwortlich. Nach Angaben von Arbeitnehmervertretungen seien viele Reklamationen eingereicht worden — ohne nennenswerte Reaktion vonseiten des Unternehmens. Das hat nun dazu geführt, dass die Arbeitsinspektion eingeschaltet werden soll. Ein Prüfbesuch wäre kein bürokrisches Detail: Das Amt kann Mängel feststellen, Fahrzeuge stilllegen oder Bußgelder verhängen.
\n\nStimmen aus dem Alltag
\n\"Wir reparieren, was wir können, aber manchmal reicht das nicht\", sagt \"Juan\", 48, der seit fünf Jahren als Fahrer arbeitet. Er habe vor Kurzem vom eigenen Ersparten neue Reifen kaufen müssen, weil die Firma nicht reagierte. \"Ich zahle die Steuer und fahre die Leute — aber wenn das Auto versagt, ist das nicht nur mein Problem\", fügt er hinzu. Der Betriebsrat nennt mehrere ähnliche Fälle und fordert Transparenz: Welche Inspektionen wurden wann durchgeführt? Wer trägt die Kosten für Reparaturen?
\n\nUnternehmen schweigt, Behörden sollen prüfen
\nBislang liegt vonseiten des Unternehmens keine Stellungnahme vor. Die Fahrervertretungen hoffen, dass eine offizielle Kontrolle die Lage klärt. Sollte die Arbeitsinspektion Mängel feststellen, könnten nicht nur einzelne Fahrzeuge, sondern ganze Betriebsabläufe auf den Prüfstand kommen. Versicherungsfragen und Haftungsrisiken wären dann plötzlich sehr konkret.
\n\nWas Reisende beachten sollten: Wenn das Auto ungewöhnliche Geräusche macht, die Kontrollleuchte brennt oder der Fahrer unsicher wirkt, lieber aussteigen und einen anderen Wagen nehmen. Das ist kein Misstrauen, sondern Vorsicht. Vor allem abends, wenn Straßen schmaler werden und die Ampeln flackern, zählt jede Bremse.
\n\nAuf der Insel kennt man solche Diskussionen: Sie beginnen in kleinen Werkstätten und enden oft bei Ämtern. Hoffen wir, dass diesmal schnell gehandelt wird, bevor eine unnötige Panne traurige Konsequenzen hat. Und ja — der Kaffee am Hafen schmeckt nach so einer Schicht doppelt gut, wenn man heil wieder zu Hause ankommt.