Was sich ändert – kurz und knapp
Am Montag fiel eine Entscheidung, die in den kommenden Monaten spürbar werden dürfte: Der regionale Regulierungsrat hat einem Entwurf zugestimmt, mit dem die Regeln für Taxis und Chauffeurdienste (VTC) auf den Inseln neu geordnet werden. Kurz gesagt: Es wird Deckel geben, mehr barrierefreie Fahrzeuge und digitale Steuerungsinstrumente – zunächst für Mallorca.
Ein Lizenz-Deckel und fünf-Jahres-Studien
Künftig sollen für jede Insel Obergrenzen für Taxi- und VTC-Lizenzen gelten. Alle fünf Jahre werden die zuständigen Gremien Studien zum tatsächlichen Bedarf vorlegen – Einwohner, Urlauber, Bahnhöfe, Häfen und die bestehende Verkehrsinfrastruktur werden dabei berücksichtigt. Vor Ort klingt das dann so: Ein Taxifahrer auf dem Passeig Mallorca meinte gestern, man brauche endlich Klarheit; ein anderer am Flughafen um 7:30 Uhr sprach von „zu vielen Unbekannten“ in Spitzenzeiten.
Barrierefreiheit wird verbindlich
Ein Punkt, den viele begrüßen: Mindestens 5 % der Flotten müssen behindertengerecht sein. Bei VTC-Unternehmen mit mehr als zehn Wagen steigt die Quote auf 10 %. Das bedeutet Rampen, Platz für Rollstühle und entsprechende Schulungen der Fahrer – kleine, aber konkrete Verbesserungen für Menschen, die bisher oft Probleme hatten, ein geeignetes Fahrzeug zu finden.
Digitalisierung: eine öffentliche App für Mallorca
Die Regierung plant eine öffentliche App zur Koordination von Taxidiensten. Ziel ist, Leerfahrten zu reduzieren, Wartezeiten zu verringern und die Verteilung auf die Stadtteile zu verbessern. Ob die App wirklich bequem ist, werden die Nutzer entscheiden – Taxifahrer, Hotelconcierges und Reisebusfahrer beobachten die Entwicklung mit Argusaugen.
Reaktionen aus der Branche
Politiker betonen Nachhaltigkeit und fairen Wettbewerb. Vertreter der Branche warnen vor zu starren Grenzen, vor allem wegen der starken Saisonabhängigkeit. Ein langjähriger Fahrer aus El Arenal bringt es auf den Punkt: „Im Sommer brauchst du mehr Fahrzeuge, im November eher weniger. Die neue Regelung muss flexibel genug sein.“
Was jetzt passiert
Der Entwurf geht nach der Anhörung in die finale Phase. Sobald die Verordnung in Kraft tritt, wird auch die seit vergangenem Jahr ausgesetzte Ausgabe neuer Lizenzen wieder aufgenommen – unter den neuen Kriterien. Für Reisende dürfte sich langsam ein stabileres, zuverlässigeres Bild ergeben. Für Fahrer heißt es: Umtakten, aufrüsten, mitreden.
Lokale Details, Stimmen und erste Fahrten werden in den nächsten Wochen zeigen, wie sehr die Theorie zur Praxis passt.