Die Verhandlungen über Lohnerhöhungen für rund 100.000 Beamte auf den Balearen sind vorerst ohne Einigung vertagt. Streitpunkt bleibt ein 11‑Prozent‑Zielpaket und höhere Inselzuschläge.
Verhandlungen zwischen Regierung und Gewerkschaften vertagt
In den Büros der Balearenregierung am Passeig Marítim herrschte gestern Abend Unruhe: die Gespräche über eine mögliche Gehaltserhöhung für rund 100.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst verliefen ohne Ergebnis. Einigen konnten sich die Vertreterinnen und Vertreter nicht auf das vorgeschlagene Paket, das über vier Jahre verteilt rund 11 Prozent mehr vorsah.
Die Sitzung zog sich bis in den späten Nachmittag, dann wurde beschlossen, die Verhandlungen auf den nächsten Tag zu vertagen. Morgen Früh sollen die Delegationen wieder zusammenkommen – dann, so heißt es, wolle man noch einmal versuchen, die Differenzen zu überbrücken.
Ortszuschläge als Zankapfel
Ein zweiter zentraler Streitpunkt sind die sogenannten Ortszuschläge: Gewerkschaften fordern eine deutliche Erhöhung, damit die Zuschläge auf den Balearen mit denen auf den Kanaren vergleichbar werden. Viele Beamte hier argumentieren, die Inselzuschläge müssten die höheren Lebenshaltungskosten, Mieten und die zusätzlichen Transportkosten ausgleichen.
Auf der anderen Seite macht die Regierung geltend, dass es fiskalische Grenzen gebe. In kleinen Gruppen flüsterte man im Flur von Plaça de Cort, dass man «keine rosarote Zahl» ins Budget schreiben könne. Übersetzt: mehr Geld, ja — aber nur, wenn die finanziellen Spielräume das zulassen.
Was die Stockung bedeuten könnte
Für die Leute, die morgens die Busse lenken, in Gesundheitszentren arbeiten oder in den Rathäusern Anträge bearbeiten, wäre eine Einigung spürbar. Aber falls die Gespräche weiter ins Stocken geraten, wächst die Sorge, dass es zu Warnstreiks oder Dienstleistungsengpässen kommen könnte. Gewerkschaften drohen zwar nicht direkt mit massiven Aktionen, sie betonen aber, dass Druck aufrechterhalten werde.
Zwischen den Verhandlungstischen gab es auch praktische Debatten: Wie lässt sich eine Erhöhung sozial gerecht verteilen? Welche Gruppen brauchen eine höhere Anhebung – und welche sollen erst später folgen? Die Antwort darauf wird wichtig sein, denn die öffentliche Meinung hier auf der Insel ist gespalten: Viele verstehen die Forderungen, andere wiederum sorgen sich um die Haushaltsdisziplin.
Ausblick
Der Termin morgen gilt als kritischer Punkt. Wer am Ende nachgibt — oder ob ein Kompromiss mit Teillösungen gefunden wird — bleibt offen. Bis dahin bleibt der Ton sachlich, aber vorsichtig angespannt. Und in den Cafés an der Carrer de Sant Miquel diskutieren Anwohner und Beschäftigte bereits, wie sich mögliche Zusatzzahlungen auf ihren Alltag auswirken würden: weniger Stress beim Mietende, mehr Puffer im Monatsbudget – oder eben nur wieder leere Versprechungen.
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