In Palma rufen heute zwei Protestzüge zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt auf — und die Busgesellschaft erweitert ein Sicherheitsangebot für Frauen in der Nacht.
Heute Abend auf Mallorcas Straßen: Zeichen gegen Gewalt
\nDer internationale Gedenktag gegen Gewalt an Frauen ist nicht nur ein Datum im Kalender. In Palma werden heute um 18:30 Uhr zwei Demonstrationen zugleich losgehen. Wer in der Stadt unterwegs ist, merkt sofort: Die Luft riecht nach Kerzenwachs und heißem Kaffee, die Innenstadt ist voller lila Schals und Plakate.
\nDie erste Gruppe trifft sich an der Plaza España und zieht von dort durch die Hauptachsen der Stadt. Parallel startet ein weiterer Zug an der Plaça Porta Pintada und geht in Richtung Rathaus. Beide Routen werden voraussichtlich gegen 19:30 Uhr zusammenlaufen — ein stilles, aber spürbares Zeichen gegen häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt.
\nIch war kurz vor dem Start an der Plaza España: Menschen schweigen, reden leise, suchen Blickkontakt. Manche tragen Schilder mit Forderungen nach besseren Schutzkonzepten, andere haben Kerzen in Thermobechern, weil es heute Abend recht frisch wird.
\nAktionen auch in anderen Gemeinden
\nPalma ist nicht allein: In Gemeinden wie Consell und Alcúdia gibt es ebenfalls Mahnwachen und Informationsstände. Ehrenamtliche verteilen Flyer mit Hinweisen zu Hilfsangeboten und lokalen Beratungsstellen. Die Stimmung ist bestimmt, nicht hysterisch — viele wollen sichtbar machen, dass dieses Thema auf der Insel ernst genommen werden muss.
\nEMT erweitert Nachtschutz: Parada Violeta jetzt auch auf Linie 25
\nEine konkrete Neuerung vermeldet die städtische Busgesellschaft EMT: Das Angebot „Parada Violeta“ wurde ausgeweitet. Bisher gab es die Möglichkeit, auf vier Nachtlinien (N1–N4) zwischen den offiziellen Haltestellen aussteigen zu können, wenn Frauen sich unsicher fühlten. Ab heute ist die Regelung auch auf der Linie 25 aktiv.
\nDas bedeutet: Frauen können den Fahrer oder die Fahrerin bitten, an einem sicheren Punkt zwischen den Haltestellen anzuhalten — etwa vor beleuchteten Plätzen oder gut frequentierten Straßen. Keine perfekte Lösung, aber ein weiterer Baustein, der in der Nacht zumindest ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit geben kann.
\nWas das für Betroffene bedeutet
\nSolche Maßnahmen sind wichtig, aber nicht ausreichend. Viele Aktivistinnen und Mitarbeitende von Beratungsstellen fordern mehr Personal, bessere Präventionsarbeit in Schulen und schnellere Zugänge zu rechtlicher Unterstützung. Vor Ort erzählen Helferinnen oft von langen Wartezeiten und knappen Ressourcen.
\nWenn Sie heute mitmachen: Gehen Sie respektvoll mit den Betroffenen um. Fotos und Social-Media-Posts sollten sensibel sein — nicht jede Betroffene möchte öffentlich gemacht werden.
\nEin Abend zwischen Trauer und Hoffnung
\nDer Abend in Palma wird ein Gemisch aus Trauer, Wut und Zusammenhalt sein. Kleine Gesten zählen: eine Lampe an der Fensterscheibe, eine Nachricht an eine Freundin, das Teilen von Informationen über lokale Hilfsangebote. Man merkt schnell: Es sind nicht nur Forderungen — es ist ein Aufruf, aufmerksam zu bleiben.
\nWer heute nicht zum Protest kann, findet in vielen Stadtteilen kleine Aktionen: Infoveranstaltungen, Infostände und Gesprächsrunden. Die Botschaft bleibt klar: Gewalt gegen Frauen darf nicht zur Normalität werden. Und auf Mallorca gibt es heute viele Menschen, die daran erinnern.
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