Mehr Flexibilität: Taxi fährt jetzt über Gemeindegrenzen
Ab kommenden Sonntag, dem 14. September, ändert sich auf Mallorca etwas, das viele hier längst als überfällig empfanden: 13 Gemeinden im Zentrum und Norden der Insel haben sich auf einen gemeinsamen Taxiservice geeinigt. Kurz gesagt: Man kann jetzt in manchen Orten einsteigen und wird auch in der Nachbargemeinde an Bord genommen – ohne erst weit laufen oder auf Züge warten zu müssen.
Wer macht mit?
Unter den Beteiligten sind Pollença, Alcúdia, Muro, Santa Margalida, sa Pobla, Inca, Alaró, Selva, Campanet, Petra und Escorca. Die kleinen Gemeinden Llubí und Binissalem sollen bald folgen. Ich war am Mittwoch gegen 11 Uhr beim Rathaus in Inca; ein paar Taxifahrer standen mit noch dampfenden Espressos und dachten laut darüber nach, ob das die Nachtschicht verändert.
Was ändert sich konkret?
Einheitlicher Tarif heißt das Stichwort. Die Regionalregierung hat einen Tarifrahmen festgelegt, sodass überall dieselben Grundpreise gelten. Ziel: mehr Autos auf der Straße, weniger Leerfahrten und bessere Versorgung in Orten, die sonst selten Taxis sehen. Für Pendler, ältere Menschen oder Gäste ohne eigenes Auto kann das tatsächlich den Alltag erleichtern.
Bei der Präsentation im Rathaus betonte Wohnungs- und Mobilitätsminister José Luis Mateo, dass die Regelung Bürgern und Touristen gleichermaßen nützt. Incas Bürgermeister sprach von einem praktischen Schritt, besonders für Gemeinden ohne starken Tourismus. Vertreter der Taxiverbände nannten es eine Win-win-Lösung: stabilere Arbeit für Fahrer, zuverlässigere Verbindungen für die Menschen.
Blick nach vorn
Langfristig ist geplant, die Vereinbarungen in eine gesetzliche Regelung zu gießen, die einen einheitlichen Taxi-Versorgungsbereich für ganz Mallorca schaffen würde. Zusätzlich laufen Gespräche über ähnliche Kooperationen an der Bucht von Palma und in der Region Llevant mit Artà, Sant Llorenç und Son Servera.
Ob alles reibungslos klappt? Wahrscheinlich nicht sofort. Es wird Tage geben, an denen ein Fahrer ein wenig länger braucht, um sein Funkgerät zu verstehen, oder wo Nachbarn sich fragen, ob der Preis wirklich überall gleich ist. Aber wer am Sonntagnachmittag vorm Rathaus steht und Taxihupen in der Ferne hört, merkt: Das ist ein kleiner, sehr praktischer Schritt in Richtung vernetzter Insel.