Sóller: Fàbrica Nova wird umfassend restauriert – Inselrat übernimmt und investiert Millionen

Sóller: Fàbrica Nova wird umfassend restauriert – Inselrat übernimmt und investiert Millionen

👁 2384✍️ Autor: Ana Sánchez🎨 Karikatur: Esteban Nic

Die verfallene Textilfabrik Fàbrica Nova in Sóller bekommt neue Chancen: Der Inselrat hat das Gebäude gekauft und plant, es als Museum der Textilgeschichte wiederzubeleben.

Alte Fabrik, neue Pläne: Sóllers Fàbrica Nova soll wieder atmen

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Wer in Sóller über die Carrer de Sa Lluna läuft, sieht das große Backsteingebäude schon von weitem – schmucklos, windgezeichnet und seit Jahren halb vergessen. Jetzt gibt es Bewegung: Der Inselrat hat das Anwesen gekauft und will es aufwändig instand setzen. Für Anwohner und Kulturinteressierte sind das gute Nachrichten, obwohl die nächsten Jahre eine Baustelle bedeuten werden.

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Was geplant ist: Nach Angaben aus der Verwaltung übernimmt der Inselrat das Gebäude und stellt einen siebenstelligen Betrag bereit, damit aus dem verfallenen Industriekomplex ein Ort der Erinnerung wird. Die Idee: ein Textilmuseum, in dem Maschinen, Arbeitsplätze und Geschichten der Arbeiterinnen und Arbeiter gezeigt werden sollen. Die Pläne sehen neben der Gebäudesanierung auch die Restaurierung historischer Webstühle und Werkzeuge vor.

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Die Rechnung ist klar: Der Kauf war nur der Anfang. Zusätzlich zum Erwerb sind Millionen für die bauliche Erneuerung veranschlagt – Fassaden, Dach, Statik, aber auch energetische Modernisierungen, damit das Haus künftig brauchbar und sicher ist. Experten für Denkmalschutz werden eng eingebunden, weil das Gebäude seit einigen Jahren unter Schutz steht und viele originale Details erhalten bleiben müssen.

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Ich habe mich gestern mit einer Frau unterhalten, die hier auf dem Markt arbeitet; sie kann sich noch erinnern, wie frühmorgens Arbeiter aus allen Richtungen zur Fabrik kamen. Für viele Familien in Sóller war das Werk einst Alltag und Einkommen. Genau diese Geschichten wollen die Verantwortlichen offenbar sichtbar machen: nicht nur Maschinen, sondern Menschen, Schichten und der Geruch von Ölen und Garn.

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Kritische Stimmen gibt es natürlich auch. Manche fragen, ob das Geld besser in Schulen oder in die Sanierung von Wohnungen gesteckt wäre. Andere hoffen, dass das Projekt Arbeitsplätze bringt und den Tourismus um ein echtes Kulturangebot erweitert, statt nur auf Strand und Party zu setzen. In der Rathauskantine wurde gestern leise diskutiert — wie das in kleinen Orten so ist.

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Die Baustelle wird nicht von heute auf morgen verschwinden: Es wird Jahre dauern, bis Ausstellungen aufgebaut sind und Führungen laufen. Doch der Wille ist deutlich spürbar. Der Inselrat will das Haus nicht nur konsolidieren, sondern einen Ort schaffen, an dem Technikgeschichte und lokale Identität zusammenfinden.

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Für Sóller bedeutet das: weniger verfallenes Erbe, mehr öffentlich zugängliche Kultur. Und für Besucher eine neue Adresse fernab der üblichen Pfade. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen, wenn das erste Weberschiff surrt und Kinder staunend vor den alten Maschinen stehen. Bis dahin: Helm auf, Staubmaske bereit – und ein bisschen Geduld.

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