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Inselrat will Mietwagen begrenzen – was das für Urlauber und die Insel bedeuten könnte

Inselrat will Mietwagen begrenzen – was das für Urlauber und die Insel bedeuten könnte

20.08.2025
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Der Inselrat überlegt, die Anzahl der Mietwagen zu deckeln. Für Besucher könnte das teurer werden – und für Einheimische bringt es auch Veränderungen.

Neue Regeln für Mietwagen: Ein echter Einschnitt steht bevor

Auf Mallorca wird gerade leise, aber spürbar an einer neuen Grenze gearbeitet: Der Inselrat diskutiert, die Zahl der Leihwagen zu begrenzen. Für viele klingt das erstmal harmlos, für andere ist es der Auftakt zu spürbaren Änderungen — vor allem im Portemonnaie der Urlauber und im Alltag der Inselbewohner.

Warum überhaupt eine Obergrenze?

In der heißen Jahreszeit sieht man es mit bloßem Auge: Parkplätze rund um Son Sant Joan, die Zufahrtsstraßen nach Valldemossa und die kleine Küstenstraße bei Alcúdia sind morgens und abends dicht. Die Verantwortlichen sagen, dass Mietwagen die Gesamtzahl der Fahrzeuge deutlich erhöhen und mehr Kurzstreckenfahrten verursachen als ortsansässige Autos. Genauere Zahlen fehlen aber noch – und das ist ein Teil des Problems.

Deshalb erwägt der Inselrat nicht nur eine Begrenzung der genehmigten Mietwagen, sondern auch, dass Anbieter künftig Ein- und Ausreisen ihrer Flotten melden müssen. Die Idee: Klarheit statt Schätzungen, damit man besser planen kann.

Was Mieterinnen und Mieter spüren könnten

Falls ein Limit kommt, ist mit zwei Effekten zu rechnen: Weniger Auswahl, höhere Preise. Das ist ziemlich logisch – wenn Angebot sinkt, klettert der Preis. Für Familien, die spontan buchen, könnte das bedeuten, früher reservieren oder mehr bezahlen zu müssen.

Auch der öffentliche Verkehr steht im Fokus. Einige warnen, dass weniger Mietautos die Busse und Züge deutlich stärker belasten würden, wenn nicht gleichzeitig Kapazitäten und Takte angepasst werden. Wer schon einmal um 08:00 Uhr auf der Strecke Palma–Inca gestanden hat, weiß, wovon die Rede ist.

Branche gespalten – große gegen kleine Anbieter

Die großen Vermieter kritisieren das Vorhaben: Sie fordern verlässliche Daten und fürchten Wettbewerbsverluste. Kleinere Firmen wiederum sehen Chancen. Sie sprechen von einem Überangebot und Dumpingpreisen, die seriöse Anbieter unter Druck setzen.

Ein weiteres Kapitel ist die Öko-Debatte. Vorgeschlagene E-Flottenquoten waren umstritten und wurden zuletzt verwässert: Statt verpflichtender Anteile reicht jetzt oft ein Emissions-Reduzierungsplan. Die Branche argumentiert mit mangelnder Nachfrage nach Elektroautos und unzureichender Ladeinfrastruktur – das hört man in Cafés an der Plaça genauso wie in Werkstätten bei Son Cladera.

Rechtliche Hürden und der Blick aufs Festland

Die Sache ist rechtlich nicht frei von Stolpersteinen: Die nationale Wettbewerbsbehörde prüft ähnliche Maßnahmen auf den Nachbarinseln und ist kritisch, wenn Vergabeverfahren privatwirtschaftliche Anbieter benachteiligen. Auf Mallorca wird man also noch verhandeln, ändern und vielleicht Kompromisse finden.

Fazit: Für Urlauber könnte ein Mietwagen-Limit höhere Preise und weniger Spontanität bedeuten. Für die Insel wäre es ein Versuch, den Verkehr zu drosseln und bessere Daten zu bekommen. Ob das am Ende die richtige Balance ist, bleibt offen – aber es ist klar: Wer im nächsten Sommer flexibel sein will, sollte früh planen oder alternative Mobilitätspläne im Gepäck haben.