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Winterflugplan gedrosselt: Airlines streichen deutlich Verbindungen nach Mallorca

Winterflugplan gedrosselt: Airlines streichen deutlich Verbindungen nach Mallorca

19.09.2025
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Die kommende Wintersaison bringt weniger Flüge und Sitze nach Mallorca, Ibiza und Menorca. Für Anwohner und Wirtschaft hat das Folgen.

Weniger Flüge, spürbare Folgen

Ich war gestern Morgen kurz am Flughafen Palma — 7 Uhr, Espresso in der Hand, und trotzdem wirkte das Terminal ruhiger als gewohnt. Die Zahlen bestätigen das Gefühl: Für die Wintersaison haben Airlines ihr Angebot Richtung Balearen merklich zurückgefahren. Im Vergleich zum Vorjahr werden zwischen November und März rund 10,3 Prozent weniger Flüge angeboten, die Zahl der Sitzplätze geht um etwa 8,3 Prozent zurück.

Was genau ändert sich?

Konkrete Werte: Geplant sind dieses Mal rund 62.652 Flugbewegungen und knapp 9,2 Millionen Sitze. Zum Vergleich: Vor einem Jahr standen in der Statistik noch fast 70.000 Flüge und etwas mehr als zehn Millionen Sitze. Besonders hart trifft es den Flughafen Palma mit etwa -13 Prozent Flugbewegungen und -9 Prozent bei den Sitzplätzen. Ibiza und Menorca melden kleinere Rückgänge, aber auch dort schrumpft das Angebot (Ibiza: -2,3% Flüge / -4,3% Sitze; Menorca: -4,7% Flüge / -10,3% Sitze).

In absoluten Zahlen sind für die Inseln geplant: etwa 6,9 Millionen Sitze für Mallorca, 1,7 Millionen für Ibiza und rund 755.000 für Menorca. Interessant: Trotz dieser Kürzungen kamen zwischen Januar und August bereits rund 11,8 Millionen internationale Passagiere — das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Irgendwo passt das Gefühl der Zurückhaltung und die tatsächliche Nachfrage also nicht ganz zusammen.

Residentenrabatt sorgt für zusätzlichen Zoff

Parallel zum reduzierten Flugplan brodelt ein anderer Streit: der sogenannte Residentenrabatt. Auf den Inseln lebende Passagiere bekommen bis zu 75 Prozent Ermäßigung auf innerspanische Flüge. Die Airlines klagen, weil der Staat das Geld für die Subventionen zwar bewilligt hat, die Höhe aber als unzureichend angesehen wird. Das Parlament hat 319 Millionen Euro eingeplant — die Flugbranche rechnet jedoch mit Mehrkosten, die sich deutlich über dieser Summe bewegen könnten; von über einer Milliarde ist die Rede.

Das hat Folgen über die Auszahlung hinaus: Wenn Airlines die Belastung allein tragen müssen, wirkt sich das auf Streckenentscheidungen aus. Weniger Flüge in der Nebensaison bedeuten: weniger Flexibilität für Pendler, weniger Geschäftsflüge und mögliche Einbußen für Hotels und Restaurants, die auf Gäste außerhalb der Sommermonate setzen.

Die Stimmung hier auf der Insel ist gespalten. Ein Taxifahrer meinte neulich lakonisch: „Wir werden die Wintergäste halt besser kennen.“ Stimmt irgendwie — aber ob das reicht, um Betriebe und Arbeitsplätze zu sichern, ist eine andere Frage.

Fazit: Die Kürzungen sind real und treffen Palma am stärksten. Wie Politik und Airlines die Finanzierung des Residentenrabatts regeln, wird entscheiden, ob die Inseln wieder mehr Angebote sehen oder die Nebensaison künftig leiser bleibt.