Wenn ein Haus fast so viel kostet wie ein kleines Dorf
Man hört die Zahlen und denkt: "Das kann doch nicht wahr sein." Doch hier, zwischen Pinien und Meeresblick, sind sie echt. Zwei Straßen auf Mallorca zählen zu den teuersten Adressen Spaniens — und ein Haus dort schlägt mit fast 9 Millionen Euro zu Buche.
Welche Straßen sind es?
In Camp de Mar, am ruhigen Ende der Bucht, führt der Camí Salinar zu einigen der exklusivsten Grundstücke der Insel. Durchschnittlich verlangen Verkäufer dort rund 8.909.375 Euro pro Objekt. Nicht weit entfernt, in Palmas nobler Vorstadt Son Vida, liegt der carrer Binicaubell — hier liegt der Durchschnittspreis bei etwa 8.848.571 Euro.
Warum zahlt man so viel?
Die Rechnung ist simpel und zugleich kompliziert: Meerblick, diskrete Zufahrten, riesige Gärten, Pools, und die Nähe zu internationalen Schulen, Kliniken und einem Flughafen, den man in knapp 20 bis 30 Minuten erreicht. Außerdem zieht die Insel seit Jahren vermögende Käufer an — viele davon aus Deutschland — die Wert auf Privatsphäre legen. Ich war an einem frühen Vormittag in Camp de Mar, etliche Jogger grüßten, ein Segelboot schnitt die Bucht, und die Villen lagen wie verschlossene Schatullen am Hang.
Blick über die Landesgrenze
Spanienweit aber ist die teuerste Adresse nicht auf Mallorca: Eine exklusive Urbanisation an der Costa del Sol führt die Rangliste an, mit Häusern, die im Durchschnitt mehr als 12.366.846 Euro kosten. Auf dem zweiten Platz rangiert eine Adresse bei Barcelona mit durchschnittlich rund 9.063.833 Euro pro Haus.
Was bedeutet das für die Insel?
Für Nachbarn und lokale Geschäfte bringt das Geld: hochwertige Dienstleistungen, Handwerkeraufträge, aber auch Druck auf Grundstückspreise und Mietwohnungen. Manche Einheimische sehen das zwiegespalten — mehr Wohlstand hier, aber auch eine wachsende Kluft zwischen Realität und Traumhaus-Instagram.
Am Ende bleibt es eine Insel der Gegensätze: versteckte Buchten und schicke Villen, Stammkneipen neben Privatboten. Wer Zeit hat, fährt an einem ruhigen Nachmittag nach Son Vida oder Camp de Mar, setzt sich auf eine Parkbank und schaut Leute und Boote an — das erklärt vielleicht mehr als jede Statistik.