Aus Kino wird Quartierszentrum: Neues Projekt für Pere Garau
\nVor ein paar Tagen bin ich noch an der Fassade des alten Metropolitan vorbei, die Luft nach Zuckerwatte und Kaffeestand am Markt hing in den Gassen. Das Gebäude, wo früher Blockbuster liefen, steht nun offenbar vor einer größeren Verwandlung: Die Stadt plant dort ein umfangreiches Quartierszentrum mit Bibliothek, Kita, Bürgerzentrum, Parkhaus und einer neuen Polizeiwache.
\nWorum es konkret geht
\nDie Stadtverwaltung hat einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Bis zum 15. Dezember können Entwürfe abgegeben werden, das ist die Frist. Insgesamt werden die Kosten auf rund 17,7 Millionen Euro geschätzt. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Ausschreibungen für die Bauarbeiten im Jahr 2026 erfolgen.
\nDie geplante Polizeiwache ist für etwa 30 Beamte ausgelegt. Für ein Viertel wie Pere Garau ist das kein Kleines Detail: Mehr Präsenz kann Sicherheit und schnelle Reaktion bedeuten, aber es wirft auch Fragen nach Lage, Verkehr und Eingriffen in den Alltag auf.
\nWie die Nachbarschaft reagiert
\nVor Ort höre ich gemischte Stimmen. Manche Nachbarn freuen sich über neue Angebote — eine Bibliothek und Räume fürs Bürgerleben fehlen hier tatsächlich. Andere befürchten, dass zu viel Verkehr und ein Parkhaus die ruhigen Seiten der Gegend schlucken. Bei einem Treffen im kleinen Gemeindezentrum sagten Anwohnerinnen: „Wir wollen keine sterile Schaltstelle, sondern Dinge, die das Viertel wirklich braucht.“
\nEin wiederkehrender Wunsch ist eine 24‑Stunden‑Notfallambulanz. Mehrere Bewohner haben dies gegenüber der Stadt gefordert; aktuell steht das nicht im offiziellen Programm, doch die Forderung zeigt, dass die Erwartungen weit über Bibliothek und Kita hinausgehen.
\nStadtentwicklung mit Aha‑Momenten
\nDie Umwandlung eines ehemaligen Kinoareals in ein multifunktionales Haus ist nicht neu, aber immer wieder spannend: Es ist ein Stück Stadtreparatur, bei dem kulturelles Erbe, soziale Infrastruktur und Sicherheit zusammengedacht werden müssen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie viel Raum die Planer den Grünen, dem Fußverkehr und den Bedürfnissen der älteren Bewohner geben.
\nPraktisch: Wer Entwürfe sehen oder Einspruch erheben will, sollte die Ankündigungen der Stadt Palma im Auge behalten oder direkt beim Bezirksamt in Pere Garau nachfragen. Öffentliche Ausstellungen der Konzepte sind oft Teil solcher Verfahren — und dort entscheidet sich, ob das Projekt wirklich ein Gewinn für die Nachbarschaft wird.
\nMein Eindruck
\nIch mag die Vorstellung, dass aus einer ehemaligen Kinoleinwand ein Ort für Kinderlachen, Bücher und Nachbarschaftstreffen wird. Aber es braucht klare Antworten auf die Fragen von Verkehr, Lärm und Gesundheitsversorgung, sonst bleibt am Ende viel Beton und zu wenig Nutzen für die Menschen, die hier leben.
\nErste Architektenentwürfe werden spannend — spätestens Mitte Dezember wissen wir, wie kreativ die Vorschläge sind. Bis dahin bleibt Pere Garau ein Viertel, das zu Recht hochschaut: aus nostalgischer Erinnerung ans Kino und mit realistischen Erwartungen an die Zukunft.