Endlich klare Pausen: Zwei Mal 15 Minuten für TIB-Fahrer
\nWer morgens den Überlandbus von Palma Richtung Inca oder Konsell nimmt, hat in den letzten Monaten öfter mit leeren Augen der Fahrpläne zugesehen. Die gute Nachricht: Die Fahrer bekommen jetzt feste Pausen. Verkehrsministerium und die Gewerkschaft SATI haben sich nach den Auseinandersetzungen im Sommer darauf verständigt, dass künftig auf Linien ohne Tachograph zwei Pausen à 15 Minuten vorgesehen sind.
\n\nWas das praktisch bedeutet
\nFür die meisten Fahrten, bei denen bisher kein Fahrtenschreiber Pflicht war, heißt das: eine kurze Unterbrechung mitten auf der Route — nicht länger improvisiert an der Tankstelle oder am Straßenrand. In der Regel sollen die Pausen so gelegt werden, dass Fahrpläne und Anschlüsse nicht durcheinandergeraten. Die Fahrpläne selbst bleiben laut Abkommen unverändert. Manche Kollegen, die ich in einer Pause am Busbahnhof getroffen habe, erzählten ganz offen: \"Endlich ein Espresso, ohne auf die Uhr zu starren.\"
\n\nDas Abkommen richtet sich ausdrücklich an Strecken, die nicht unter die europaweiten Lenk- und Ruhezeiten fallen. Dort war bisher vieles auf Vertrauen und Erfahrung gebaut. Jetzt soll es eine verbindliche Regel geben — schriftlich, nicht nur per Handschlag.
\n\nWarum es wichtig ist
\nDie Gewerkschaft SATI bezeichnet die Einigung als Erfolg nach dem Streik. Ziel ist nicht nur der Komfort der Fahrer, sondern auch die Sicherheit der Fahrgäste. Müde Fahrer bedeuten ein höheres Risiko im Straßenverkehr. Die Landesbehörden betonen, dass die neuen Pausen die Gesundheit der Beschäftigten schützen sollen, ohne die Mobilität auf der Insel einzuschränken.
\n\nEin Fahrer, Mitte 40, der seit Jahren auf der Strecke Llucmajor–Palma fährt, fasste es so zusammen: \"Es sind nur 15 Minuten, aber die machen den Unterschied — ein bisschen Luft, ein bisschen Ruhe und der Kopf arbeitet wieder sauber.\"
\n\nWie genau die Pausen in den Dienstplänen auftauchen und wer sie kontrolliert, muss in den nächsten Tagen noch geklärt werden. Aber für viele Beschäftigte auf den Balearen ist das ein spürbares Zeichen: Nach dem heißen Sommer hat man ein Stück Normalität und Anerkennung zurückgewonnen.