Warum gerade Cala Millor gerade auffällt
Die Promenade in Cala Millor ist zur Abendzeit lebhaft: gegen 18:30 Uhr flanieren Paare, Rentner mit E-Book und die üblichen Touristengruppen. In den letzten Tagen hörte ich öfter das gleiche: Beschwerden über Taschendiebe, und jetzt noch etwas anderes – Frauen, die Nelken oder Rosmarinzweige anbieten, offenbar mit einem Trick, der Ablenken soll.
Wie der Vorfall beschrieben wird
Mehrere deutsche Urlauber haben in einer lokalen Facebook‑Gruppe ähnliche Szenen geschildert. Typischer Ablauf: Eine Frau in hellem T‑Shirt kommt freundlich rüber, murmelt ein paar Worte und reicht eine Blume oder einen Zweig. Während sich Gespräch und Gestik nahe genug annähern, greift offenbar ein Komplize zu – oder die Tasche hängt plötzlich offen. Klingt nach Theater, ist aber für die Betroffenen alles andere als lustig.
Die Erfahrungen vor Ort
Ich war gestern selbst an der Passeig Marítim und habe mit Kellnern, Taxifahrern und Gästen gesprochen. Keiner spricht von Einzelfällen mehr. Eine Bedienung im Restaurant an der Ecke Plaça dels Mariners meinte: „Wir sehen sie immer wieder, besonders wenn viele Leute unterwegs sind.“ Die Guardia Civil hat das Phänomen auf der Insel schon länger auf dem Radar, heißt es – doch die Wahrnehmung der Touristen ist aktuell besonders hoch.
Was Sie praktisch tun können
Ganz pragmatisch: Wertsachen, die Sie nicht täglich brauchen, bleiben im Hotelsafe. Ziehen Sie Taschen über die Schulter, möglichst quer am Körper. Handys kurz nicht sichtbar in der Außentasche zu tragen ist eine Einladung. Wenn Ihnen jemand eine Blume aufdrängt: höflich ablehnen, ruhig weitergehen. Und Finger weg von Konfrontationen – rufen Sie stattdessen die Polizei, wenn etwas passiert.
Wenn Sie in Cala Millor oder Sa Coma unterwegs sind: merken Sie sich Uhrzeit, Ort und Kleidung der Personen. Fotos helfen, wenn es sicher möglich ist. Jede Anzeige bei der Polizeistation kann Muster zeigen und damit helfen, Wiederholungen zu verhindern.
Warum melden wichtig ist
Viele berichten lieber online als zur Polizei zu gehen. Das verstehe ich – niemand will den Urlaub mit Behördenkram verbringen. Aber gerade durch offizielle Anzeigen bekommen die Ermittler ein Bild. Nur so lassen sich gezielte Kontrollen rechtfertigen.
Zum Schluss ein ehrlicher Tipp: Mallorca ist nicht generell gefährlich, aber wie in jeder beliebten Urlaubsdestination gibt es Tricks. Wachsamkeit kostet wenig und kann viel Ärger ersparen. Wenn Sie etwas Verdächtiges sehen, sprechen Sie das Hotelpersonal an oder informieren Sie die Guardia Civil – lieber ein kurzes Telefonat zu viel als eine gestohlene Brieftasche.
Ich bleibe dran und frage weiter nach: bei der Polizei, den Strandverkäufern und den Leuten, die hier jeden Sommer arbeiten. Wer Erfahrungen hat, kann sie gern teilen – je konkreter, desto besser für alle.