Zu teuer für den Strand? Ein Wochenende am Formentor erzeugt Stirnrunzeln
\nLetzten Samstag, gegen 10:30 Uhr, war der kleine Parkplatz am Mirador von Formentor schon gut gefüllt. Die Sonne stand freundlich, die Wellen spielten — und am Strand standen Mitarbeiter in smarten Hemden neben Luxusbettchen mit Vorhängen. Ein balinesisches Bett, so ein Hotelmitarbeiter, koste hier 210 Euro für den Tag. Ich habe kurz gelacht. Andere Gäste nicht.
\nOffizielle Preisgrenzen und die Frage nach dem öffentlichen Raum
\nEs gibt viel mehr als Kopfschütteln: Laut Küstenverwaltung gelten Obergrenzen für Sonnenliegen und Sondermöbel auf öffentlichen Stränden. In der Praxis jedoch tauchen Angebote auf, die diese Limits deutlich überschreiten. Zwei Liegen mit Schirm, die offiziell höchstens um die 45 Euro kosten dürften, wurden hier mit knapp 158 Euro angeschrieben. Das ist nicht nur teuer — das ist für viele Besucher schlicht überraschend.
\nDie Behörden haben daraufhin begonnen, die Vorwürfe zu prüfen. Es gehe darum, festzustellen, ob auf dem öffentlichen Strand faktisch Privatflächen mit Luxusangeboten entstehen oder ob einfach nur falsche Preise ausgeschrieben wurden. Im schlimmsten Fall drohen Bußgelder und die Rücknahme der Angebote.
\nWer morgens am Kiosk einen Café con leche für 2,50 Euro bestellt und nebenan ein Strandbett für 210 Euro sieht, fragt sich: Für wen ist dieser Strand eigentlich? Lokale Bewohner berichten, dass in den letzten Jahren immer öfter Extras auftauchen — Mietangebote mit Service, Liegen mit Vorhängen, kleine Serviceinseln. Das Geschäftsmodell ist nachvollziehbar, aber die Balance zwischen Angebot und Gemeingut darf nicht verloren gehen.
\nWas jetzt passiert und wie es weitergehen könnte
\nDie Küstenaufsicht und die Gemeinde wollen prüfen, ob Genehmigungen missachtet wurden. Sowohl Hotelbetreiber als auch Vertreter des Betreibers des Strandbereichs wurden bereits befragt. Es bleibt die Frage, ob das Ganze ein Einzelfall ist oder Teil eines größeren Trends, der sich langsam durchzieht.
\nAm Ende hängt vieles von Kontrollen, klaren Regeln und auch vom gesunden Menschenverstand ab. Bis dahin gilt: Wer an einem sonnigen Morgen zum Formentor fährt, sollte vorher Preise vergleichen — und vielleicht besser ein Handtuch mitbringen. Das spart Geld und Ärger.