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Four Seasons Formentor entfernt Hinweis auf „Privatstrand“ nach Beschwerden

Four Seasons Formentor entfernt Hinweis auf „Privatstrand“ nach Beschwerden

10.09.2025
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Nach Beschwerden von Badegästen hat das Luxushotel an der Playa de Formentor die Formulierung „privat/exklusiv“ von seiner Webseite genommen. Die Behörden prüfen nun, ob der Strand teilweise blockiert wurde.

Rückenwind für freien Strandzugang – oder nur ein PR-Schritt?

Am frühen Dienstagmorgen, als die Fischer noch ihre Netze sortierten und der Geruch von Kiefern in der Luft hing, fiel mir eines auf: vor den Liegen des Hotels lagen plötzlich keine weißen Handtücher mehr, die barfußige Spaziergänger normalerweise umschiffen müssen. Das Four Seasons in Formentor hatte am Wochenende Besucherzorn ausgelöst – und reagiert nun online.

Was genau bemängelt wurde

Mehrere Urlauber schilderten, dass zwischen den Hotelliegen (Preisangabe: knapp 160 Euro für zwei Personen am Tag) und der Wasserlinie regelmäßig Flächen mit Handtüchern markiert worden seien. Außenstehenden sei zeitweise das Mieten von Liegen oder Sonnenschirmen verwehrt worden – ein Zustand, der dem Geist des spanischen Küstengesetzes widerspricht, das freien Zugang zu Stränden garantiert.

Die Reaktion des Hotels

Auf der Internetseite des Hauses stand die Bucht zunächst als „privat und exklusiv“ beschrieben. Nach der öffentlichen Kritik wurden diese Begriffe entfernt. Ob das aus Überlegung, wegen Fotos in sozialen Netzwerken oder wegen städtischer Rückfragen geschah, bleibt offen. Für viele Einheimische steht fest: Die Formulierung war unsinnig und hat unnötig Öl ins Feuer gegossen.

Behörden schalten sich ein

Die Balearen-Regierung und die Gemeinde Pollença kündigten an, den Vorfall zu prüfen. Sollte sich zeigen, dass der Zugang zu öffentlichen Strandabschnitten tatsächlich eingeschränkt wurde, drohen Bußgelder und – in schweren Fällen – der Entzug von Konzessionen. Umweltstadträtin Stephy Pozo wies darauf hin, dass der Nachweis solcher Sperrungen nicht immer leicht sei, man aber genau hinschauen werde: "Strände sind öffentlich und frei zugänglich", so sinngemäß ihre Aussage.

Die Diskussion hier ist kein reines Touristenthema. Für Menschen aus der Gegend sind die Buchten Teil des Alltags: Morgens joggen, mittags mit den Enkeln plantschen. Wenn Stellen markiert wirken wie private Liegewiesen, löst das Frust aus.

Keine weißen Handtücher mehr – Zufall oder Wirkung?

Am Dienstag waren die typischen Handtuch-Barrieren verschwunden. Einige Einheimische vermuten, dass das schlechte Wetter der vergangenen Nacht die Lagen weggefegt hat. Andere sehen den Effekt der öffentlichen Empörung. Ich stand eine Weile da, sprach mit einer älteren Dame, die sagte: „Früher konnte man hier ohne Probleme hingehen.“

Wie die Untersuchung ausgeht, steht noch nicht fest. Klar ist: Wer auf Mallorca lebt oder hier Urlaub macht, erwartet, dass Küstenabschnitte offen bleiben. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Behörden ernst machen – und ob Hotels sensibler kommunizieren, bevor ihnen der nächste Shitstorm ins Haus steht.

Ich werde den Fall weiter verfolgen und berichten, sobald es neue Erkenntnisse gibt. Bis dahin: früh aufstehen, durchatmen, und den Strand genießen – solange er uns allen gehört.