Inselrat: Großteil der Ferienwohnungen legal — Verwirrung durch neue Registrierungsregeln
\nDie Schlagzeilen der letzten Tage klangen dramatischer, als es die Zahlen letztlich zeigen: Von rund 1.300 geprüften Inseraten auf Mallorca waren nur zwölf tatsächlich ohne gültige Genehmigung unterwegs. Das teilte der Inselrat mit — und atmete dabei hörbar auf. Ich war heute Vormittag kurz am Plaça de Cort in Palma, man merkt, wie schnell sich Gerüchte in Cafés und auf Baustellen verbreiten.
\nWie es zur Verwechslung kam
\nSeit Juli gilt eine zusätzliche Pflicht: Online-Anzeigen müssen eine extra Registrierungsnummer tragen. Viele Gastgeber haben diese Nummer noch nicht in ihren Inseraten stehen. Nicht, weil sie illegal sind. Sondern weil bei den Anträgen Unterlagen fehlten oder Formulare noch bearbeitet werden. Der Inselrat spricht von bürokratischen Verzögerungen — und warnt davor, den gesamten Markt zu kriminalisieren.
\nDie nackten Zahlen
\nKurz und knapp: von etwa 1.300 geprüften Angeboten waren 12 nicht genehmigt. Das sind weniger als ein Prozent. In meinen Gesprächen mit Anwohnern entlang der Avinguda Gabriel Roca hörte ich Statements wie: „Das betrifft doch nur Einzelfälle.“ Andere sagen, man solle trotzdem genau hinschauen. Beides hat ein Stück Wahrheit.
\nWas jetzt passiert
\nDer Inselrat kündigte an, die Prozesse zu beschleunigen. Ziel ist, dass rechtmäßige Vermieter die fehlende Registrierungsnummer nachreichen können, ohne gleich mit Bußgeldern rechnen zu müssen. Gleichzeitig sollen die echten Schwarzmarkt-Angebote schneller identifiziert werden. Auf kleinen Straßen wie der Carrer de Sant Miquel hört man derzeit mehr Erleichterung als Wut. Viele Familien betreiben die Fewos nebenbei — und sind verunsichert.
\nWichtig zu wissen: Die Prüfungen betrafen Anzeigen, nicht automatisch alle Ferienwohnungen der Insel. Behörden arbeiten nach Anzeige und Stichprobe. Das heißt: Es bleibt ein fortlaufender Prozess, nicht eine einmalige Entwarnung.
\nMein Eindruck
\nAls jemand, der oft zwischen dem Fischmarkt und dem Hafen unterwegs ist: Die Lage ist weniger schwarz-weiß, als die Aufregung vermuten ließ. Es gibt echte illegale Anbieter — dafür stehen die zwölf Fälle. Es gibt aber auch viele verunsicherte Vermieter, die auf Wind aus Berlin oder Madrid reagieren und sich fragen, welche Formulare sie noch ausfüllen müssen.
\nFür Gäste heißt das: Vor der Buchung kurz die Registrierungsnummer anfragen. Für Gastgeber: Unterlagen komplett machen, am besten jetzt. Und für uns alle: Erste Informationen nicht mit endgültigen Urteilen verwechseln. In der Sache bleibt der Inselrat wachsam, und die Verwaltungsmaschinerie hat nun einiges aufzuholen.