Schreckmoment in Palmas Altstadt
Gestern gegen 16:20 Uhr wurde es kurz richtig still vor der kleinen Kirche San Nicolás in Palma: Ein Kutschpferd sank auf das Kopfsteinpflaster und blieb liegen. Passanten blieben stehen, Touristen zückten ihre Handys, und ein paar Leute rannten los, um Wasser zu holen. Der Kutscher und mehrere Helfer versuchten, das Tier zu beruhigen und es vorsichtig zu entwenden.
Was passiert ist
Nach ein paar Minuten und mit Unterstützung von Trinkwasser sowie Schatten war das Pferd wieder auf den Beinen. Mehrere Augenzeugen berichteten von sehr hoher Luftfeuchtigkeit und sonnigem, drückendem Wetter – an vielen Messstellen in der Stadt wurden Temperaturen über 34 °C gemessen. Vor Ort sagte ein Augenzeuge leise: „Man hat dem Pferd richtig angeschaut, dass es erschöpft war.“
Es liegt nahe, dass die Hitze eine Rolle gespielt hat. Ob zusätzlich Dehydrierung, ein Kreislaufproblem oder eine andere Ursache beteiligt war, müssen Fachleute klären. Bis ein Tierarzt eintraf, kümmerten sich Anwesende um das Tier; später vor Ort sichtbare Spuren – wie Sattelriemen und das Aufbinden – zeigten, wie eng der Moment war.
Reaktionen und die Diskussion um Kutschen
Der Vorfall entfachte sofort Gespräche: Einige Passanten forderten ein generelles Fahrverbot bei hohen Temperaturen, andere wollen strengere Kontrollen und regelmäßige Tierarztchecks. Tierschutzgruppen auf der Insel sehen den Zusammenbruch als erneuten Beleg, dass bei Hitze menschliche Interessen nicht länger Vorrang vor dem Wohl der Tiere haben dürfen.
Auf der anderen Seite gibt es Stimmen, die an die Tradition und den Lebensunterhalt von Kutschern erinnern. In engen Gassen wie rund um die Altstadt sind Kutschen seit Jahrzehnten Teil des Bildes – die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen das weitergehen darf.
Was jetzt wichtig ist
Kurzfristig raten Zeugen und Anwohner zu mehr Vorsicht: Schatten für Tiere, regelmäßige Wasserpausen, Temperaturlimits für den Einsatz von Pferden. Behörden und Tierschützer dürften in den kommenden Tagen Gespräche starten. Wer einen ähnlichen Notfall beobachtet, sollte sofort die Notrufnummer 112 informieren und, wenn möglich, Abstand halten, um Stress zu vermeiden.
Kurz gesagt: Gut, dass das Pferd wieder aufgestanden ist. Aber der Vorfall vor San Nicolás dürfte die Debatte über Kutschfahrten in Palma wieder gehörig anheizen – besonders an heißen Septembertagen, wenn die Straßenfliesen noch Wärme abstrahlen und die Stadt atmet schwerer als sonst.