Plötzlich zusammengebrochen: ein Pferd inmitten des Touristenstroms
Am Samstag gegen 15:00 Uhr sorgte ein Vorfall in Palmas Altstadt für Aufsehen: Ein Pferd, das eine traditionelle Kutsche zog, sank auf dem Pflaster vor der Kirche San Nicolás zusammen. Wer gerade unterwegs war, spricht von einem schockierenden Moment — mitten in der Menge, direkt neben einem Souvenirstand.
Erste Hilfe von Passanten und Kutscher
Der Kutscher und einige Urlauber reagierten ohne zu zögern. Sie lösten das Geschirr, kühlten das Tier mit Wasser und schirmten es vor neugierigen Blicken ab. Viele Menschen standen da, manche telefonierten, andere filmten — so ist das heute. Nach einigen Minuten gelang es mehreren Helfern, das Pferd vorsichtig wieder aufzurichten.
Augenzeugen berichten von schneller Erschöpfung des Tieres. Die Sonne brannte, der Asphalt war heiß, die Luft fühlte sich schwer an — knapp 30 °C wurden in der Stadt angezeigt. Offiziell wurde zunächst keine Notfallbehandlung durch einen Tierarzt durchgeführt, dennoch sollte das Pferd im Laufe des Tages untersucht werden, wie Anwohner später hörten.
Warum kollabieren Tiere in der Stadt?
Ein einzelner Zusammenbruch zeigt immer ein größeres Problem. Hitze, Stress durch Verkehr und Menschenmengen, harte Straßen – all das belastet Pferde, die in der Innenstadt arbeiten. Tierschutzgruppen sehen solche Vorfälle als Warnzeichen und fordern schon lange strengere Regeln oder Alternativen zur traditionellen Kutsche.
In Gesprächen mit Nachbarn fiel öfter das Wort »nicht mehr zeitgemäß«. Manche schlagen elektrische Wagen, andere Shuttle-Angebote oder geführte Touren ohne Tier vor. Ob die Stadt so schnell reagiert? Unklar. Die Verwaltung kündigte bereits an, den Vorfall prüfen zu wollen.
Stimmen aus der Nachbarschaft
„Ich war gerade beim Café, habe es gesehen. Das Pferd sah ausgelaugt aus“, erzählt eine Verkäuferin aus der Carrer Sant Miquel. Ein Taxifahrer ergänzt: „Wenn die Sonne so steht, ist das kein Ort für Tiere.“ Solche Aussagen wiederholen sich, immer mit einem leisen Vorwurf und einer großen Portion Sorge.
Für viele bleibt die Szene im Kopf: das Tier auf dem heißen Pflaster, Menschen, die helfen, und die Frage, ob Traditionen überdacht werden sollten. Es ist nicht verboten, sich an alten Bildern zu erfreuen, aber es darf nicht zu Lasten eines Lebewesens gehen.
Was jetzt wichtig ist
Kurzfristig: Ruhe für das Pferd, tierärztliche Untersuchung und transparente Informationen der Verantwortlichen. Langfristig: klare Regeln zum Schutz der Tiere und Alternativen für Touristen. Die Debatte ist wieder entfacht. Und in Palma, wo Traditionen großgeschrieben werden, wird man nun beobachten, ob Worte auch Taten folgen.