Auch nach den jüngsten Niederschlägen sind die Trinkwasser-Reservoire rund um Palma nur schwach gefüllt. Kleine Zuwächse – aber die Vorwarnung vor Dürre gilt großteils weiter.
Kaum Entspannung beim Wasser: Gorg Blau und Cúber bleiben niedrig
Ich war letzte Woche früh am Morgen in den Bergen bei Escorca, Nebel hing in den Olivenhainen und auf den Gipfeln lag der erste Schnee. Hört sich nach Auffüllung der Stauseen an, oder? Falsch gedacht. Die aktuellen Zahlen vom 24. November zeigen: Die beiden Hauptspeicher, Gorg Blau und Cúber, sind zusammen nur zu rund 30 Prozent gefüllt – genauer: etwa 29,9 Prozent.
In den vergangenen Tagen gab es zwar Niederschlag, aber er hat die Lage nur marginal verbessert. Gorg Blau kletterte auf ungefähr 31,6 Prozent, Cúber liegt bei knapp 27,2 Prozent. Das sind kleine Schritte, nicht die großen Sprünge, die man nach gutem Regen erhofft.
Kurzfristiger Anstieg, langfristiges Problem
Was man aus den Zahlen liest: Ein oder zwei Regentage, sogar Schnee in der Serra, gleichen nicht aus, was in monatelangen Trockenphasen verloren geht. Für die Verbrauchsgebiete in der Inselmitte und in Artà wurde die Vorwarnstufe aufgehoben – ein Lichtblick. Für die meisten anderen Versorgungszonen gilt die Warnung jedoch weiter.
Viele hier sprechen schon vom Alltag mit Wasserrestriktionen: Bauern, die früher morgens gießen, schieben die Bewässerung auf noch früher oder setzen Tröpfchenbewässerung ein. Hausbesitzer in Palma schauen oft auf die Zeitanzeige der Warmwasserzähler und runzeln die Stirn – kleine Änderungen im Verhalten helfen, aber sie sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Was hilft (und was nicht)
Technisch wird auf Entsalzung und punktuelle Nachspeisung gesetzt. Das ist wichtig, aber teuer und nicht überall ausreichend. Experten mahnen: Langfristige Strategien sind nötig – von Speicheroptimierung über Landwirtschaftliche Irrigationsmethoden bis zu einem strikteren Leak-Management in den Leitungen. Sensibilisierungskampagnen laufen schon länger; sie bringen Bewusstsein, weniger sofortige Mengen.
Und ein ganz praktischer Tipp von Anwohnern hier: Den Rasen nicht mehr täglich sprenkeln, Waschmaschine nur bei voller Beladung laufen lassen und die Zisternen prüfen. Klingt banal, ist aber spürbar.
Ein Winter mit Fragezeichen
Vier Wochen vor Weihnachten bleibt die Unsicherheit. Kommt noch ein signifikanter Regenblock? Oder bleibt es bei sporadischen Schauern? Für die Stauseen würde nur ein längerer, gleichmäßiger Niederschlag wirklich etwas ändern. Bis dahin heißt es weiter sparen und beobachten – und die Zahlen auf den städtischen Wasserplattformen im Blick behalten.
Ich werde die Lage weiterhin verfolgen und vor Ort berichten, besonders wenn die Saisonwechsel Maßnahmen oder Einschränkungen bringen.
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