Ungewöhnliche Szene am Nachmittag: Kein Einstieg nach Mallorca
Am Donnerstagnachmittag sorgte eine Situation am Flughafen Memmingen für Aufsehen: Eine Frau wurde offenbar von der Crew eines Ryanair-Flugs nach Palma nicht an Bord gelassen. Nach Augenzeugen begann alles gegen 15:00 Uhr in der Abflughalle, unweit von Gate A12, als Mitarbeiter die Reisende aus dem Boardingbereich zurückzogen.
Reisende, die gerade Kaffee tranken oder auf ihre Bordkarten starrten, beschrieben kurz laute Worte, dann die Sicherheitsleute, die eingriffen. Der Pilot habe sich auf Regelungen berufen, die das Einsteigen von klar erkennbar alkoholisierten Personen untersagen. Die Maschine sollte planmäßig nach Palma starten.
Beschwerde bei der Polizei – aber dort gab es keine Lösung
Die Dame war sichtlich verärgert und ging anschließend zur Polizeiinspektion Mindelheim, um ihren Unmut offiziell zu melden. Die Beamten erklärten ihr jedoch ruhig, dass die Entscheidung über die Beförderung bei der Fluggesellschaft liege und nicht bei der Polizei. Ein typischer Behördenmoment: klare Zuständigkeiten, wenige schnellen Lösungen.
Die Airline berief sich später auf ihre allgemeinen Beförderungsbedingungen, die Passagieren in einem alkoholisierten Zustand den Transport verwehren. Das passiert öfter als man denkt, sagt eine Mitarbeiterin am Check-in, die nicht namentlich genannt werden möchte: "Sicherheit geht vor, auch wenn es am Gate unangenehm wird."
Für die betroffene Reisende bedeutete das: kein Flug nach Mallorca an diesem Tag. Ob sie ein neues Ticket kaufte oder die Nacht in Memmingen verbrachte, blieb unklar. Manche Passagiere reagierten verständnisvoll, andere murmelten, dass die Angelegenheit auch höflicher hätte gelöst werden können.
Kontext: Volle Sommerflüge ab Memmingen
Der Vorfall fällt in eine geschäftige Zeit: Im Sommerflugplan 2025 gibt es am Allgäu-Airport tägliche Verbindungen nach Palma, und während der Ferienwochen heben regelmäßig Maschinen von Ryanair und Eurowings ab. Verantwortliche rechnen in dieser Periode mit vielen hunderttausend Gästen – die Abfertigung ist entsprechend auf Hochtouren.
So etwas zeigt: Urlaub beginnt nicht erst am Flugziel, sondern oft schon im Terminal. Und dort entscheidet sich manchmal, wer fliegt – und wer nicht. Für die Sicherheitsleute und das Kabinenpersonal bleibt das Verhalten einzelner Reisender ein sensibles Thema, das im Zweifel strikt gehandhabt wird.
Ein Tipp für Reisende: Wer am Gate bleibt, sollte nüchtern und mit allen Reisedokumenten auftauchen. Das erspart Ärger – und vielleicht eine überstürzte Taxifahrt zurück in die Stadt.