Herbstliche Fiestas: Warum der Oktober auf Mallorca mehr ist als nur ‚ruhige Saison‘

Wenn die ersten Nächte kühler werden und die Straßenlaternen früher anspringen, heißt das auf Mallorca nicht automatisch Ruhe. Im Gegenteil: Im Oktober schieben die Inselorte noch einmal Feste nach, die von Dorfplätzen bis zum Hafen reichen. Unten habe ich vier Termine zusammengefasst, die sich lohnen – praktisch, wenn Sie spontan losmöchten oder Besuch haben.

Fira del Pebre Bord – Felanitx (19. Oktober, 9–20 Uhr)

Die kleine Paprikamesse in Felanitx ist eine urige Angelegenheit. Auf der Plaza und den Seitengassen riecht es nach gerösteter Paprika und Sobrassada, Händler bieten getrocknete Bänder, Gläser mit Pulver und eingelegte Schoten an. Ich empfehle, früh zu kommen (so gegen 9:30), bevor die Tagesgäste aus Palma eintreffen. Wer gern probiert: Die Buvette an der Carrer Major hat immer eine überraschende Tapas-Variation mit pebre bord.

Fira de la Llampuga – Capdepera / Cala Rajada (10.–12. Oktober)

Die Llampuga, auf Deutsch Goldmakrele, ist echt ein Herbstfisch, und hier wird sie gefeiert. Rund 20 Lokale in Cala Rajada machen mit, am Sonntag oft mehr als 80 Zubereitungen – von schlicht gegrillt bis zu modernen Interpretationen. Im Hafen spielt Live-Musik, Kinder können am Strand Stände entdecken, und der Markt lädt zum Bummeln ein. Eintritt meist frei, Parken ist am besten an der Avenida de Cala Agulla, dann zehn Minuten zu Fuß Richtung Hafen.

Fira Marinera – Port d’Andratx (18. & 19. Oktober, ca. 10–23 Uhr)

Der Hafenort verwandelt sich an zwei Tagen in eine maritime Flaniermeile. Stände mit nautischem Handwerk, frischem Fisch auf Glut und kleine Konzerte auf der Mole — ideal für einen späten Nachmittag mit Blick auf die Boote. Tipp: Gegen 20 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang, sind die Lichter an den Fischerbooten besonders schön. Nehmen Sie eine leichte Jacke mit, die Abende sind hier schon herbstlich.

Fiesta de la Beata – Palma (18. Oktober, Prozession ab 18 Uhr)

Die traditionelle Prozession zu Ehren der Santa Catalina Tomàs gehört zu denen, die ich gerne besuche, wenn ich in Palma bin. Start ist an der Kirche Santa Magdalena, und die Straße füllt sich mit Musik, Trachten und dem typischen Trubel, den man von alten Volksfesten kennt. Eine junge Frau stellt die Beata dar, begleitet von Kindern in historischen Kostümen. Wer einen Platz an der Route will, sollte rechtzeitig an der Carrer del Sindicat oder am Passeig d’en Born sein.

Praktische Hinweise: Viele Feste haben freien Eintritt, achten Sie auf lokale Parkverbote an Veranstaltungstagen. Essen und Trinken kommt oft direkt aus der Region – kleine Stände akzeptieren meistens Bargeld, aber immer häufiger auch Karte. Und: Ein Regenschauer im Herbst kommt unverhofft; eine faltbare Regenjacke hat noch nie geschadet.

Wenn Sie mögen, schicke ich eine kompakte Termine-Liste fürs Handy – oder ein kurzes Update, falls sich Uhrzeiten ändern. Ich selbst habe bei der Paprikamesse letztes Jahr eine winzige Gewürzmischung gekauft, die noch immer auf dem Küchentisch steht. So ein Duft bleibt haften.