Nach Jahren des Stillstands gibt es Geld und einen Plan: Für die letzten sieben Prozent der Arbeiten am Baluard del Príncep stehen 1,6 Millionen Euro bereit – die Ausschreibung soll noch vor Jahresende starten.
Letzte Lücken schließen: Bauprojekt am Baluard del Príncep geht in die Zielgerade
Fünf Jahre, ein paar Planänderungen und die übliche Mischung aus Geduld und Ungeduld später: Die Baustelle am Baluard del Príncep in Palmas Altstadt macht endlich Schlagzeilen, die man mit einem Lächeln lesen kann. Das spanische Ministerium für Wohnungswesen hat 1,6 Millionen Euro freigegeben, damit die letzten sieben Prozent der Arbeiten abgeschlossen werden. Noch in diesem Jahr sollen die verbleibenden Aufträge ausgeschrieben werden – so lautet die Hoffnung der Stadtverwaltung.
Was noch fehlt
Die Arbeiten sind laut offizieller Angabe zu rund 93 Prozent erledigt. Was noch fehlt, klingt nach Kleinkram, ist aber wichtig: Der Stadtgraben muss urbanisiert, die Anschlussarbeiten an die Kanalisation erledigt und vor allem die Brücke samt Treppenstufen gebaut werden, die die Plaza de la Porta del Camp mit dem Graben verbindet. Ebenfalls offen sind die Umfriedung aus Marés-Stein zur Avenida Gabriel Alomar und die letzten Elemente auf dem Platz selbst.
Empfangsgebäude und Bäume
In der zweiten Phase stehen die Arbeiten am Besucherempfang an: Außenverkleidung, Beleuchtung, Wasserauffangsystem, die Decke des Eingangsportals und Handläufe der Außenrampen. Auch Schiebetüren, Innenausbau und das feste Mobiliar für den Empfang werden noch eingesetzt. Und ja, es sollen Bäume vor dem Gebäude gepflanzt werden – kleine Oasen mit Bewässerung, damit die Palmen und Platanen nicht ordentlich gießen müssen, wenn der Sommer zurückkommt.
Wer morgens an der Baustelle vorbeigeht, hört manchmal die Bedienungsanleitung für den Espresso-Maschinenlärm der Arbeiter um 9 Uhr. Solche Kleinigkeiten erinnern daran: Es sind Menschen, nicht nur Statikpläne, die dieses Stück Stadt formen.
Warum es sich gezogen hat
Die Sanierung reicht weit zurück: Seit 2008 hat die Zentralregierung bereits über zehn Millionen Euro in die Erhaltung der Mauer investiert. 2020 kam es zu einer Unterbrechung, als die damalige Baufirma in die Insolvenz ging. Seither hat das Projekt immer wieder kleine Rückschläge erlebt. Die jetzige Finanzspritze soll dafür sorgen, dass nicht wieder Monate vergehen, bis neue Arbeiten starten.
Staatssekretär David Lucas und Palmas Bürgermeister Jaime Martínez sollen in den kommenden Tagen ein Aktionsprotokoll zur Fertigstellung unterzeichnen. Ziel ist klar: Ausschreibungen noch vor Jahresende, Vergabe und Vollendung möglichst rasch danach. Ob es klappt? Skeptiker gibt es immer, aber immerhin ist Bewegung in der Sache.
Mehr als Stein und Mörtel
Die Stadtmauer von Palma ist kein beliebiges Betonstück – ihre Wurzeln reichen bis ins 10. Jahrhundert. Maurische Reste, spätere Verstärkungen, Narben der Geschichte: Wer durch die Altstadt schlendert, kann das spüren. Für Anwohner und Besucher ist die Mauer ein Stück Identität. Wenn die Brücke fertig ist, verbindet sie nicht nur zwei Ufer, sondern auch Vergangenheit und Gegenwart.
Ob man auf der neuen Brücke dann öfter stehen bleibt, die Aussicht auf die Plaza genießt oder einfach nur schnell den kürzesten Weg nimmt — das werden wir sehen. Für jetzt bleibt ein vorsichtiges Gefühl von Erleichterung: Ein historischer Hingucker rückt näher an die Vollendung.
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