Palmas kleine Modeläden wollen im Winter früher schließen

Palmas kleine Modeläden wollen im Winter früher schließen

👁 2384✍️ Autor: Lucía Ferrer🎨 Karikatur: Esteban Nic

Ein Zusammenschluss kleiner Boutiquen in Palma schlägt vor, im Winter bereits um 19:00 Uhr zuzumachen. Ziel: Kosten sparen und Personal entlasten — entschieden wird aber vor Ort.

Warum viele Boutiquen abends früher die Türen schließen wollen

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Wenn ich abends durch Palma laufe — entlang der Jaume III oder durch das Gewirr in der Altstadt — fällt auf: Ab 19 Uhr sind immer mehr Schaufenster schon dunkel. Genau das ist der Grund, warum sich kleine Modeläden jetzt zusammenschließen und vorschlagen, in der kommenden Wintersaison früher zu schließen.

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Der Plan klingt simpel: Vom 20. Januar bis 1. März möchten die Geschäfte bereits um 19:00 Uhr die Rolläden herunterlassen. Die Händler argumentieren, dass die Straßen in dieser Zeit meist leer sind, Kundschaft morgens und am Nachmittag einkauft und die Abendstunden kaum Umsatz bringen — aber Personal- und Betriebskosten trotzdem anfallen.

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Neue Termine für Schlussverkäufe

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Gleichzeitig schlagen die Händler neue Startdaten für die Rabattsaisons vor. Der Winterschlussverkauf soll demnach schon am 7. Januar beginnen, die Sommeraktionen erst am 6. Juli. Die Idee dahinter: Klarere Rhythmik, weniger Leerläufe in der Straße und damit etwas Planungssicherheit für kleine Läden, die oft nur wenige Angestellte haben.

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Ich habe am Marktstand neben der Plaça Major kurz gelauscht: Die Stimmung ist pragmatisch. Eine Inhaberin einer Boutique in der Carrer de Sant Miquel meinte — na gut, nicht wörtlich zitiert, aber so in der Art — dass man manchmal um 19:30 Uhr noch das Licht anhatte und nur noch den Schlüssel putzte, während das Café gegenüber schon die letzten Tassen wegstellte.

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Keine Entscheidung von oben, jeder entscheidet selbst

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Die Vorschläge gehen jetzt an den lokalen Branchenverband Afedeco. Wichtig: Das ist kein Zwang. Am Ende darf jedes Geschäft selbst entscheiden, wie es seine Öffnungszeiten regelt. Für Viele geht es um Flexibilität: Manche Läden werden auf kürzere Öffnungszeiten und mehr Online-Angebote setzen, andere bleiben bei den bisherigen Zeiten.

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Praktisch gedacht heißt das auch: Einsparen von Energie, besser planbare Schichten für das Personal — und weniger leere Stunden, in denen die Inhaberin alleine im Laden hockt und auf Kundschaft wartet. Gleichzeitig sorgt die Änderung bei einigen Tourismus-Firmen und Pendlern für Stirnrunzeln: Die Urlauber, die spät vom Hafen kommen, könnten sich vor verschlossenen Türen wiederfinden.

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Ob die Regelung so kommt, wird man in den nächsten Wochen sehen. Händler planen informelle Treffen — ein Kaffee um 9:30 vor einem Stoffgeschäft an der Plaza — und sammeln Meinungen. Gesundheit, Kosten und ein bisschen Lebensqualität fürs Personal stehen dabei ganz oben auf der Liste.

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Für die Kundinnen und Kunden heißt das: Im Zweifel besser früher losziehen. Oder vorher anrufen. Palma bleibt lebendig, nur eben mit etwas anderen Ladenlichtern im Winter.

Für Dich gelesen, recherchiert und neu interpretiert: Quelle

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