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Kleine Läden auf Mallorca melden deutlichen Umsatzrückgang

Kleine Läden auf Mallorca melden deutlichen Umsatzrückgang

18.09.2025
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Mehr als die Hälfte der kleinen Geschäfte auf Mallorca hat in diesem Sommer weniger verkauft – besonders Mode- und Schuhhändler spüren die Folgen.

Sommer 2025: Viele kleine Händler spüren den Druck

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Ich war letzte Woche in der Altstadt von Palma, am Passeig del Born, und habe mit drei Ladenbesitzern gesprochen. Alle sagten im Grunde dasselbe: \"Dieses Jahr läuft es anders.\" Eine Umfrage der lokalen Händlervereinigung unter rund 600 Betrieben bestätigt diesen Eindruck – knapp 55 Prozent berichten von rückläufigen Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr.

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Wer ist besonders betroffen?

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Vor allem Boutiquen, Schuhläden und Accessoire-Geschäfte standen auf meiner kleinen Runde im Zentrum. Eine Besitzerin in der Nähe der Plaça Major erzählte, dass die Tourist*innen zwar da sind, aber weniger kaufen. \"Sie schauen, machen Fotos, aber stecken nicht in die Tasche wie früher\", sagte sie und rollte mit den Augen. Viele der Läden, die ich gesehen habe, hatten reduzierte Preise oder \"Sale\"-Schilder, die schon im Juli hingen.

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Warum die Einbußen?

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Pimeco, die Händlervereinigung, nennt mehrere Gründe: Große Ketten starten ihre Rabatte früher, die Lebenshaltungskosten drücken auf die Kauflaune und neue Gepäckregeln der Airlines sorgen dafür, dass Urlauber weniger Platz zum Shoppen haben. Vor Ort höre ich außerdem, dass die Konkurrenz durch Online-Shops und kurzfristige Touristen, die nur für ein paar Tage bleiben, das Problem verschärft.

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Ein kleiner Schuhladenbesitzer in der Avenida de Jaume III fasst es so zusammen: \"Die Kosten steigen, die Spontankäufe fallen weg. Wir spüren das jeden Tag.\"

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Was heißt das für die Insel?

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Wenn ein Viertel der Innenstädte nach und nach leerer wirkt, trifft das nicht nur die Inhaber. Handwerker, Lieferanten und sogar die Cafés nebenan merken die Lücke. Manche Händler überlegen bereits, ihr Sortiment umzustellen oder temporär länger zu öffnen, um europäische Besucher zu fangen, die oft abends shoppen.

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Die Stimmung ist gedämpft, aber nicht hoffnungslos. Mehrere Unternehmer fordern klare Unterstützung von Politik und Tourismusverbänden: gezielte Kampagnen für \"Local Shopping\", flexiblere Ladenöffnungszeiten in der Nebensaison und Maßnahmen gegen ruinösen Preiswettbewerb. Ob und wann solche Schritte greifen, bleibt offen.

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Für die nächsten Monate heißt es erst einmal: Augen offenhalten, kleine Läden bewusst anklicken und, wenn möglich, wieder öfter die lokalen Geschäfte betreten. Ein Tipp von mir: Wer nach einem besonderen Stück sucht, schlendert abends durch die ruhigeren Gassen – manchmal findet man genau dort die schönsten Sachen und unterstützt dabei die Nachbarschaft.