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Palma muss zahlen: Über 100.000 Euro für Sturz in unbeleuchteter Hundezone

Palma muss zahlen: Über 100.000 Euro für Sturz in unbeleuchteter Hundezone

30.09.2025
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Nach einem sechsjährigen Rechtsstreit verurteilt das Oberste Gericht der Balearen die Stadt Palma zur Zahlung von 106.700 Euro, nachdem eine Frau in einer unbeleuchteten Hundezone in Son Dameto schwer gestürzt war.

Sechs Jahre später: Gericht entscheidet zugunsten der Verletzten

Ein langer Rechtsstreit ist zu Ende gegangen: Das höchste Gericht der Balearen hat die Stadt Palma verpflichtet, einer Frau 106.700 Euro Schmerzensgeld zu zahlen. Der Vorfall datiert aus dem Januar 2019. Damals war die Frau mit dem Hund ihres Sohnes in der eingezäunten Hundeauslaufzone im Park von Son Dameto unterwegs, um gerade Hundekot zu entsorgen, als sie in ein kaum sichtbares Loch trat und schwer stürzte.

Warum das Urteil auffällt

Wenig romantisch, aber wichtig: Es ging nicht um eine rutschige Straße oder einen mutwillig aufgebrochenen Deckel, sondern um mangelnde Beleuchtung. Mehrere Anwohner hatten den Bereich zuvor als schlecht beleuchtet beschrieben. Zeugenaussagen und Ermittler vor Ort kamen zum Schluss, dass eine einzelne Lampe eher blendete, statt den Boden sicher sichtbar zu machen. Das Gericht sah darin eine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht – also der Pflicht der Stadt, öffentliche Flächen so zu unterhalten, dass Passanten nicht vermeidbar zu Schaden kommen.

Die Stadt hatte zunächst jede Verantwortung zurückgewiesen und erklärt, wer einen abgelegenen Teil des Parks betrete, müsse dort besonders vorsichtig sein. Klingt plausibel beim Kaffeetisch, aber nicht vor Gericht: Richterinnen und Richter betonten, dass eine gelegentliche Nutzerin nicht wissen konnte, dass sich dort ein tiefes Loch befindet. Und genau deshalb muss die Kommune sorgsam handeln.

Was Anwohner schon lange sagen

Wer in Son Dameto lebt, weiß: Die Parkwege sind abends oft schummrig. Ich habe Nachbarn gehört, die seit Jahren fordern, dass Lampen ausgetauscht oder zusätzliche Leuchten installiert werden. Solche Hinweise wurden offenbar dokumentiert. Jetzt hat das Urteil nicht nur finanzielle Folgen, sondern ist auch eine deutliche Aufforderung an die Rathausverantwortlichen, öffentliche Anlagen besser zu überprüfen und zu sichern.

Für die Betroffene endet mit dem Urteil ein langes Kapitel. Sechs Jahre Kampf, Arzttermine, Gutachten und Gerichtstermine – das zehrt. Die Zahlung kann keinen physischen Schaden ungeschehen machen, aber sie anerkennt die Verantwortung der Stadt.

Ein kleiner, praktischer Tipp zum Schluss

Wenn Sie abends mit dem Hund unterwegs sind: Taschenlampe einstecken, Schuhe mit gutem Profil tragen und lieber eine andere Ecke des Parks wählen, bis die Stellen repariert sind. Und wenn Sie etwas Gefährliches sehen: Melden. Manchmal ändert sich dadurch tatsächlich etwas.