Palmas Plaça Mercat: 20 Monate Baustelle – ein Platz mit neuen Regeln

Palmas Plaça Mercat: 20 Monate Baustelle – ein Platz mit neuen Regeln

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Die Plaça Mercat und angrenzende Straßen werden umfassend saniert: 20 Monate Bauzeit, 4,4 Millionen Euro und Veränderungen, die man in der Altstadt spüren wird.

Ein vertrauter Platz, der bald anders aussehen wird

Wenn man morgens an der Plaça Mercat vorbeigeht, riecht es oft nach frischem Kaffee und gezupften Orangen. Ab nächstem Jahr wird dieser kleine Alltag für gut anderthalb Jahre von Bauzäunen, Baggermotoren und Staub überlagert: Die Stadt hat grünes Licht für eine umfassende Sanierung gegeben, die insgesamt 20 Monate dauern soll und mit rund 4,4 Millionen Euro veranschlagt ist.

Was konkret geplant ist

Die Arbeiten betreffen etwa 11.600 Quadratmeter – die Plaça selbst, die Calle Unió, die Plaza Weyler und einen Abschnitt der Calle Riera. Geplant sind ein neuer Straßenbelag, die Erneuerung der Regenwasser-Kanäle und die Trennung der Netze, damit bei heftigen Schauern nicht gleich alles überläuft. Zuständig dafür ist das städtische Reinigungsunternehmen Emaya, das auch die Kanalarbeiten übernehmen wird.

Die innere Fahrspur wird während der Bauzeit für den Durchgangsverkehr gesperrt. Für Anwohnerinnen und Anwohner bleibt die Zufahrt allerdings möglich – so das Versprechen der Verwaltung. Auch die Straßenbeleuchtung wird ausgetauscht, wobei das finale Design noch von der Comissió del Centre Històric beschlossen werden muss. Ein erstes Modell, das in frühen Entwürfen sichtbar war, wird so nicht umgesetzt.

Kioske, Barrierefreiheit und die Frage nach dem Zeitungskiosk

Positiv: Der kleine Kiosk „Alaska“, ein Treffpunkt für viele Einheimische und Stammgäste, soll erhalten bleiben. Offener ist dagegen die Lage eines anderen, derzeit geschlossenen Zeitungskiosks: Nachdem sein Betreiber insolvent gegangen ist, steht dieser Standort noch ohne feste Zukunft da. Das sorgt für Gesprächsstoff unter den Leuten, die morgens hier ihre Zeitung holen.

Ein erklärtes Ziel der Maßnahme ist mehr Barrierefreiheit — Rampen und taktile Elemente sollen den Platz für Menschen mit eingeschränkter Mobilität besser nutzbar machen. Gute Idee, finde ich, auch wenn der Übergang zur Baustelle sicher nervig wird.

Wie es sich anfühlen wird

Rechnet damit, dass die zweite Jahreshälfte des nächsten Jahres als Baubeginn ins Auge gefasst ist. Zwei Jahre Baustelle in einem beliebten Teil der Altstadt klingen viel – und sind es auch. Aber: Wenn hinterher die Kanäle nicht mehr überlaufen, die Lampen heller und die Wege gleichmäßiger sind, wird man an den alltäglichen Schwachstellen arbeiten, die uns hier schon lange stören.

Ich hab gestern noch mit einem Cafébesitzer an der Calle Unió gesprochen, er zuckte mit den Schultern: „Wir überstehen das, Hauptsache, nachher bleibt der Kiosk und die Bewohner können ran.“ Guter Pragmatismus, typisch Palma.

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