Mehr Platz für sichere Kurven: Straßenränder werden freigeräumt
\nFrühmorgens, wenn der Nebel noch über der Bucht hängt und die ersten Radfahrer die Promenade entlangrollen, fällt oft das gleiche auf: lose Kiesel, Laub und grober Schmutz am Rand von Fahrbahnen und Radwegen. Das soll sich ändern. In den kommenden Monaten plant der Inselrat eine großangelegte Reinigungsaktion, bei der insgesamt 1.600 Kilometer Straßenränder auf Mallorca gesäubert werden sollen.
\nJa, das ist eine Menge Strecke — von der MA-13 bis zu kleineren Verbindungsstraßen rund um Felanitx oder Sa Pobla. Ziel ist nicht nur, dass die Insel besser aussieht. Die Verantwortlichen sagen ganz klar: Es geht um weniger Stürze, weniger Pannen und mehr Vertrauen für Menschen, die auf zwei Rädern unterwegs sind.
\nKosten und Ablauf
\nFür die Aktion sind rund 300.000 Euro veranschlagt. Das Geld fließt in kehrmaschinen, kleine Bagger für die gröbere Arbeit und Teams, die morgen- und nachmittagskehrend unterwegs sind. In vielen Orten — ich habe mit Leuten in Inca und Port de Sóller gesprochen — klingt die Reaktion pragmatisch: Endlich wird an den Ecken gearbeitet, die sonst leicht übersehen werden.
\n„Letzten Winter bin ich auf Schotter ausgerutscht, das passiert schnell wenn man bergab fährt“, erzählt eine Radfahrerin aus Palma. Solche Geschichten haben wohl mitbewegt, dass die Maßnahme jetzt gestartet wird.
\nWas ändert sich für den Alltag?
\nPraktisch heißt das: bessere Sicht auf Fahrbahnmarkierungen, weniger Split an Kurven und sauberere Zufahrten zu Radwegen. Besonders an beliebten Strecken — zum Beispiel rund um die Playa de Palma oder an der Küstenstraße bei Cala Millor — sollen die Teams früh morgens arbeiten, wenn noch nicht so viel Verkehr ist. Das reduziert Beeinträchtigungen für Autofahrer und macht die Arbeit schneller.
\nNatürlich löst Sauberkeit nicht alle Probleme: Ampelschaltungen, Engstellen und mangelnde Beschilderung bleiben Punkte, an denen weiter gearbeitet werden muss. Aber dieser Schritt ist handfest und sofort spürbar, wenn man wieder sicher die Bordsteinkante berühren kann, ohne ein Sturzrisiko zu haben.
\nWenn morgens also wieder mehr Leute mit Helm und Kaffee in der Hand unterwegs sind, liegt das künftig vielleicht auch an einer unserer Straßenkehrmaschinen. Ein kleines Detail, das den Radalltag auf der Insel ein Stück sicherer macht.