Sa Cabaneta in Aufruhr: Riesige Villa angeblich von Drogenverdächtigen besetzt

Sa Cabaneta in Aufruhr: Riesige Villa angeblich von Drogenverdächtigen besetzt

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Im Herzen von Sa Cabaneta hat eine große leerstehende Villa für Angst und Unruhe gesorgt. Nach einer Polizeirazzia gibt es Festnahmen – und in Santa Margalida wurde eine weitere Besetzung in letzter Minute verhindert.

Unruhe im Dorfkern: Hausbesetzer sorgen für Angst

Es war einer dieser kühlen Oktobermorgen, an denen der Nebel noch zwischen den Orangenbäumen hängt, als die Sirenen losgingen: Im Ortszentrum von Sa Cabaneta rückte die Polizei an, nachdem Nachbarn ungewöhnlichen Verkehr und Fremde in einer alten Villa bemerkt hatten. Das große Haus, nur ein paar Gehminuten vom Hauptplatz und der Bäckerei auf der Carrer des Pi entfernt, steht seit Jahren leer.

Die Bewohner sprechen offen von Sorge. „Abends schließen die Läden früher, die Leute gehen in Gruppen nach Hause“, sagt eine Frau, die ihren Namen nicht nennen will, während sie die Stufen zur Kirche hochgeht. Laut Anwohnern haben die nun Festgenommenen dort längere Zeit gelebt – offenbar unbemerkt, weil wenig Lärm entstand. Erst eine gezielte Polizeiaktion brachte Licht ins Dunkel: Es gab mehrere Festnahmen wegen des Verdachts, mit einem größeren Drogenverfahren verbunden zu sein.

Ein Erbstreit, ein verfallenes Haus und Leerlauf

Das Gebäude gehört nach Angaben von Nachbarn mehreren Brüdern, die es vor Jahren geerbt hätten. Keiner fand sich, um die Ruine in Schuss zu bringen oder zu verkaufen. Fenster mit Brettern, Unkraut im Hof, abgeblätterter Putz – eine Einladung, sagt ein älterer Herr vom Marktstand, der seit 30 Jahren hier Tomaten verkauft. „Wenn ein Haus so dasteht, dauert es nicht lange, bis jemand reingeht.“

Die Nachbarschaft ist uneins: Einige fordern schnelle Räumung und strengere Kontrollen, andere mahnen juristische Wege an, damit keine Unrechtstaten wieder passieren. Die Justiz ermittelt, es laufen Vernehmungen – Details werden aus ermittlungstaktischen Gründen zurückgehalten. Für viele bleibt die Frage: Wie konnte das so lange passieren, mitten im Dorf?

Fast-Einbruch in Santa Margalida verhindert

Gleichzeitig sorgte eine zweite Geschichte für Aufmerksamkeit: In Santa Margalida versuchte eine Gruppe, ein verlassenes Wohnhaus im Zentrum zu besetzen. Zeugen berichten, dass die Schlösser ausgetauscht wurden. Die örtliche Policía Local griff allerdings schnell ein; aufmerksame Anwohner hatten vorher die Notrufnummer gewählt. Die Beamten verhinderten die Okupa-Aktion in letzter Minute, sodass größere Schäden ausblieben.

Solche Einsätze zeigen, wie schmal der Grat ist zwischen leerstehenden Immobilien und kriminellen Nutzungen. Stadträte, Polizisten und Anwohner diskutieren nun über bessere Meldeketten, regelmäßige Kontrollen und mögliche kurzfristige Zwischennutzungen, damit Häuser nicht zur Gefahr werden.

Für die Menschen in Sa Cabaneta bleibt nach der Razzia ein mulmiges Gefühl. Die Bäckerei am Platz hat an dem Morgen früher geschlossen, der Kindergarten ein paar Straßen weiter ließ die Kinder nicht allein auf die Straße. Kleine Signale, aber sie sagen viel: Ein Dorf passt aufeinander auf – und will, dass so etwas nicht wieder passiert.

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