Heftige Böen und starker Regen sorgen für Schäden an der Südwestküste
Gegen 3 Uhr in der Früh bekamen Anwohner in Andratx und Calvià keinen Schlaf mehr: Ein kompaktes Sturmtief zog über den Südwesten Mallorcas und hinterließ Windbruch, vollgelaufene Straßengräben und verwüstete Terrassen. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in den Vormittag – die Reinigungsteams und Feuerwehr waren unermüdlich im Einsatz.
Camp de Mar und Port d'Andratx: Boote kentern, Terrassen verwüstet
Besonders spürbar war das Chaos rund um Camp de Mar. Im kleinen Segelclub kippte der Wind mehrere Boote um, Segel wurden zerknittert, Planen zerrissen. Im Hafen von Port d'Andratx lagen Stühle und Tische verstreut, große Blumentöpfe hatten die Windböen wie Dominosteine umgeschmissen. Ein Restaurantbesitzer sagte mir, er habe morgens Sand zwischen den Fliesen gefunden und den Geschmack von salzigem Regen in der Luft gehabt.
Die Gemeinde sperrte zeitweise Bereiche an der Uferpromenade, bis Glasscherben entfernt und Terrassenmöbel gesichert waren. Reinigungskräfte berichteten von Ästen, PET-Flaschen und klatschnassen Zeitungen, die sich in Straßeneinläufen gesammelt hatten.
Calvià: Straßen blockiert, Stromausfall in Es Capdellà
Auch Calvià blieb nicht verschont: Bäume legten sich quer über Straßen, die MA-15 war zeitweise schwer passierbar. Betroffene Orte waren unter anderem Calvià-Dorf, Son Ferrer, Galatzó und Es Capdellà. In Es Capdellà kam es zu einem kurzzeitigen Stromausfall, laut Technikern durch Schäden im Leitungsnetz.
In Son Ferrer und Bellavista meldeten Anwohner Dellen an Autos durch herabstürzende Äste. An einer Ecke in der Carrer Major wurde ein Geländer teilweise abgerissen – die Feuerwehr sicherte das Gebäude, bis Monteure die Arbeiten aufnehmen konnten.
Einsätze, Aufräumarbeiten und ein Appell der Behörden
Die Leitstelle verzeichnete bis 10 Uhr rund 50 Einsätze. Polizei, städtische Dienste und freiwillige Helfer räumten Straßen, sägten umgestürzte Bäume klein und räumten Treibgut von Promenaden. Die Verwaltungen lobten die schnelle Reaktion der Einsatzkräfte und baten die Bevölkerung, nur im Notfall die Notrufnummern zu belasten und nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben.
Wetterwarnung: Der nationale Wetterdienst (AEMET) erwartet weiterhin unbeständige Verhältnisse; vereinzelt sind noch starke Böen möglich. Wer Fensterläden nicht gesichert hat oder Terrassenmöbel draußen stehen lässt, sollte jetzt nachsehen.
So ein Sturm hinterlässt Spuren: kaputte Blumentöpfe, ein paar Dellen an parkenden Autos und die Erinnerung daran, wie schnell das Wetter hier umschlagen kann. Zum Glück gab es keine Berichte über schwer verletzte Menschen – das ist das Wichtigste an so einem Morgen.