Fund am Stadtstrand: Hai mit großen Bissspuren sorgt für Aufsehen
Am frühen Freitagabend, gegen 18:30 Uhr, entdeckten Spaziergänger an der Playa Can Pere Antoni nahe des Kongresspalastes einen toten Hai, der vom Ufer aus gut sichtbar am Sand lag. Binnen Minuten hatte sich eine Gruppe neugieriger Menschen gebildet – Handys raus, ein paar Selfies, Kinder mit Eis in der Hand, Möwen, die das Geschehen aus der Luft begleiteten. Ich war kurz nach dem Fund vor Ort: die Stimmung war eine seltsame Mischung aus Neugier und Respektlosigkeit.
Was auffiel
Das Tier wies eindeutige Bissspuren am Körper auf. Offenbar fehlen Teile der Schwanz- und Flossenregion, große Fleischstellen lagen offen. Passanten, die das Video in sozialen Netzwerken teilten, spekulierten wild – von einer Auseinandersetzung mit einem größeren Räuber bis zu Begegnungen mit menschlichem Gerät. Solche Deutungen sind normal, aber unsere städtischen Rettungskräfte und Meeresfachleute mahnen zur Vorsicht: anhand von Fotos lässt sich die genaue Ursache kaum sicher feststellen.
Die örtlichen Bademeister sicherten die Stelle und entfernten die wenigen Badegäste aus dem unmittelbaren Bereich. Der Kadaver wurde später mit geeigneten Fahrzeugen abtransportiert; Proben wurden nach Angaben eines städtischen Mitarbeiters zur Analyse an ein Labor übergeben. Bisher gibt es keine Hinweise, dass Menschen verletzt wurden.
Welche Erklärungen sind möglich?
Experten, die ich anrief, nennen mehrere Szenarien: entweder ein Kampf mit einem größeren Raubfisch oder das Verhalten von Aasfressern, die an einem bereits toten Tier Fraßspuren hinterlassen. In der warmen Mittelmeerzone sind vereinzelte Haibegegnungen bekannt, aber größere Arten sind selten nahe der Küste. Die starken Küstenströmungen der letzten Tage könnten zudem einen bereits verendeten Hai ans Ufer getragen haben.
Interessant ist der Zeitpunkt: Auf den Balearen läuft seit diesem Sommer eine intensivere Debatte über Meeresschutz und die Zukunft der Fischerei. Der Fund erinnert daran, wie wenig wir manchmal über die Lebensbedingungen unter der Wasseroberfläche wissen.
Was bleibt zu tun?
Für Einheimische und Urlauber gilt: Gelassen bleiben, aber vernünftig handeln. Wer am Strand ist, sollte Sperrmaßnahmen respektieren und nicht zum Risiko werden. Behörden nehmen Proben, um die Art und Todesursache zu klären — das Ergebnis wird zeigen, ob es sich um einen natürlichen Vorfall handelt oder ob menschliche Faktoren eine Rolle spielten.
Und ja: Man sieht selten etwas Derartiges direkt vor Palma. Es ist ein Moment, der Gespräche anstößt – über Meeresschutz, Strömungen und den Umgang mit den Tieren, die in unserem Wasser leben.