Orange-Warnung für Mallorca: Was Bewohner und Urlauber jetzt beachten müssen

Unwetter-Alarm: Orange-Warnung für Norden und Nordosten – Was Mallorcas Bewohner jetzt wissen sollten

👁 9420✍️ Autor: Ana Sánchez🎨 Karikatur: Esteban Nic

Aemet stellt auf Orange: Nacht von Sonntag auf Montag bringt kräftige Schauer, Gewitter und Wind in den Norden und Nordosten Mallorcas. Ein Blick auf Risiken, weniger beachtete Probleme und konkrete Vorsorgemaßnahmen.

Unwetter-Alarm auf Mallorca: Warum diese Warnung ernst genommen werden sollte

Die Luft riecht schwer nach Meer und nasser Erde — das Vorzeichen eines echten Schauers, nicht nur eines kurzen Sommergewitters. Aemet hat die Warnstufen für Teile Mallorcas angehoben: Ab etwa 0:00 Uhr in der Nacht von Sonntag auf Montag tritt für den Norden und Nordosten eine Orange-Warnung in Kraft. Am Montag betrifft die erhöhte Warnstufe dann nahezu die gesamte Insel, nur die Mitte bleibt vorerst ausgenommen. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel Warnstufe Orange: Starkregen und Gewitter treffen vor allem den Norden Mallorcas.

Wann und wo wird es kritisch?

Die heikelste Phase beginnt in der Nacht. Zunächst sind Küstenorte wie Port de Pollença, Alcúdia und die Küsten entlang der Serra de Tramuntana betroffen, später können die Schauer ins Binnenland vordringen. Begleiterscheinungen sind starker Regen, vereinzelte Gewitter und teils kräftiger Wind. Die Temperaturen fallen auf rund 23–26 °C, was sich für Mallorcas Verhältnisse wie ein Frühlingswetter anfühlt. Lesen Sie mehr in unserem Artikel über Orange Alarm auf Mallorca: Was die AEMET‑Warnung für Insel, Straßen und Tourismus bedeutet.

Was genau droht — und was wird oft übersehen?

Kurz: Starkregen und lokal hoher Niederschlag. Neben überschwemmten Straßen sind besonders gefährdet: tiefer liegende Abschnitte von Zufahrtsstraßen, Kanalrinnen, kleine Rambla-Betten in der Serra und Hafenbereiche mit auflandigem Wind. Oft unterschätzt werden jedoch zwei Punkte: verstopfte Straßeneinläufe durch Laub und Müll sowie falsch geparkte Fahrzeuge in Senken. Solche Hindernisse verwandeln vermeintliche Pfützen schnell in Problemstellen. Für eine detaillierte Analyse der aktuellen Situation lesen Sie auch unseren Artikel über die Warnstufe Orange: Sintflutartige Regenfälle – ist Mallorca vorbereitet?.

Ein zweiter, weniger beachteter Aspekt ist die Belastung für Dienstleister: Abschleppdienste, Feuerwehr und Hafenmeister stehen in kurzer Zeit unter Druck. Das betrifft auch Restaurants und kleine Betriebe an der Küste, deren Terrassenmöbel und Markisen schnell Schäden nehmen. Ich war heute am Passeig del Born, die Markisen wurden eingerollt, der Klang der eingeklappten Metallgestelle mischte sich mit dem leiseren Meer — ein typisches Herbstbild, diesmal konzentrierter.

Konkrete Vorsorge: Was Sie jetzt tun können

Ein paar einfache Maßnahmen sparen später viel Ärger. Halten Sie Straßeneinläufe frei, sichern Sie Balkon- und Gartenmöbel, schließen Sie Fenster und Terrassentüren. Beim Autofahren heißt die Devise: mehr Abstand, geschwindigkeitsreduzierte Fahrt und meiden Sie überschwemmte Unterführungen. Boots- und Hafenlieger sollten Mooringleinen prüfen und, wenn möglich, zusätzliche Sicherungen anbringen. Erfahren Sie mehr über notwendige Vorkehrungen in unserem Artikel über Unwetteralarm am Freitag: Ist Mallorca auf Starkregen vorbereitet?.

Für Eigentümer kleiner Geschäfte und Restaurants empfiehlt es sich, Wasserbarrieren oder Sandsäcke bereitzuhalten, zumindest für Türschwellen. Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität sollten kontaktiert werden, damit bei Bedarf Hilfe organisiert werden kann. Und: Laden Sie die Notfall-Apps, prüfen Sie Aemet-Meldungen sowie Hinweise der Gemeinde und merken Sie sich die Notrufnummern (112).

Wie gut ist Mallorca vorbereitet — und was müsste besser werden?

Die Insel verfügt über ein funktionierendes Warnsystem, doch die Umsetzung vor Ort ist unterschiedlich. Kleinere Ortschaften haben seltener Lagerplätze für Sandsäcke, Reinigungszyklen für Straßeneinläufe variieren stark, und manche privaten Anleger verzögern Maßnahmen, weil sie erst auf Wetterbesserung hoffen. Langfristig wären koordiniertes Infrastrukturmanagement, regelmäßige Reinigung der Entwässerung und besser zugängliche Informationspunkte für Tourist:innen und Saisonkräfte hilfreich.

Ein realistischer, aber konkreter Ansatz: Kommunen könnten vor Saisonende „Ready-Kits“ ausgeben — einfache Checklisten, ein paar Sandsäcke und Telefonnummern zentraler Dienste. Gleichzeitig lohnt es sich, in nachhaltige Kanalrenovierungen zu investieren. Kurzfristig hilft Nachbarschaftshilfe: Wenn die Nachbarin nicht mobil ist, gemeinsam die Terrasse sichern — das spart Rettungseinsätze später.

Ausblick

Die Aussichten sind unbeständig: Für Dienstag bleiben Schauer möglich, erst gegen Ende der Woche deuten die Modelle auf eine Besserung, mit wieder leichter Erwärmung bis rund 27 °C in Palma. Bis dahin heißt es: achtsam sein, Wege und Termine flexibel halten und die Küste nur mit Vorsicht betreten. Das Meer ist noch da, mit seinen Wellen und dem vertrauten Geruch — wir sollten ihm nur ein bisschen Respekt zollen, bis die Sonne zurückkommt.

Bleiben Sie vorsichtig. Kleine Vorbereitungen helfen, den Alltag trocken zu überstehen — und Mallorca hat schon schlimmere Tage gesehen.

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